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In dieser Rubrik haben wir
die Krankheiten beschrieben, die - in welcher Form auch immer - einen
entscheidenden Einfluß auf das Skelett bzw. den Bewegungsapparat der
Deutschen Dogge haben. Sollten Sie Fragen zu den homöopatischen Mitteln haben, können Sie mich
gerne kontaktieren. Gerne können Sie mich natürlich auch ansprechen, wenn Sie
sonstige Fragen zur Gesundheit bzw. zu Krankheiten bei Doggen haben! |
Diese Rubrik enthält (bisher) detaillierte Beschreibungen
zu den Themen:
| Deutsche Doggen und Spondylosis |
| Deutsche Doggen und Ellenbogen-Dysplasie (ED) |
| Deutsche Doggen und Hüftgelenks-Dysplasie (HD) |
| Deutsche Doggen und Kreuzbandanriß/Kreuzbandriß |
| Deutsche Doggen und Panostitis (Knochenhautentzündung) |
| Deutsche Doggen und Wobbler-Syndrom |
SPONDYLOSIS
ERKLÄRUNG:
Bei Spondylosis handelt es sich um eine Verknöcherung
der Wirbelsäule, die zu starken Bewegungseinschränkungen in den
Drehbewegungen, aber auch zu dauerhaften Bewegungsschmerzen und Problemen z. B.
beim Aufstehen führt. Diese Verknöcherung kann verschiedene Ursachen haben:
eine Wirbelsäulenstauchung, z. B. als Folge eines Unfalls; eine genetische
Vorbelastung, entsprechende Alterserscheinungen o. ä. In diesen Fällen können
Sie als Halter meist nichts für die Bildung von Spondylosis.
VORBEUGUNG:
In vielen Fällen jedoch entstehen
Spondylosis, Arthrosen oder Hüftgelenksdysplasie auch durch Haltungs- und/oder
Aufzuchtfehler. Da dieser Zusammenhang unserer Meinung nach immer noch zu wenig
bekannt ist, möchten wir hier einmal kurz beschreiben, was im Falle falscher
Haltung- und/oder bei Aufzuchtfehlern passieren kann:
Allgemein bekannt ist zwar oft, daß die
Deutsche Dogge zu den Giganten gehört, da sie – ausgewachsen – im
sprichwörtlichen Sinne eine (für einen Hund) gigantische Größe erreicht,
jedoch machen sich nur die wenigsten Menschen bewußt, was genau das eigentlich
heißt, bzw. was im Fall der Aufzucht/Haltung von Giganten mehr/anders/etc. zu
beachten/wissen ist, als z. B. bei der Aufzucht/Haltung von kleineren Rassen
(selbstverständlich könnten wir an dieser Stelle u. a. Abhandlungen über das
Futter, die Menge, die Häufigkeit etc. schreiben, möchten uns hier aber ganz
bewußt nur auf den Teil beschränken, der mit dem Skelett und somit mit dem
Ausgangspunkt Spondylosis etc. in direkter Korrelation steht).
Eine Deutsche Dogge wächst ungefähr in
den ersten 18 Monaten ihres Lebens so viel, wie ein Mensch in ungefähr 18
Jahren wächst. Selbstverständlich ist die Lebenserwartung eines Hundes nicht
mit der eines Menschen gleichzusetzen, nichts desto trotz heißt das für die
Dogge, daß ihr Körper innerhalb einer relativen kurzen Zeit etwas Extremes
leisten muß. Damit dies vom Körper geleistet werden und die Dogge zu einem
gesunden Hund heranwachsen kann, müssen die Voraussetzungen, die geschaffen
werden, nahezu optimal sein, denn Fehler, die in dieser Zeit gemacht werden,
haben für den Hund oft irreparable Schäden zur Folge.
Was gilt es in den ersten Monaten –
bezogen auf das Skelett –besonders zu beachten? Die Knochen einer Dogge sind
–wie die jedes Hundes – in den ersten Monaten sehr weich. Hier muß unbedingt darauf geachtet werden, daß eine Dogge nicht zu viel
(mit einer Dogge, die z. B. 3 oder 4 Monate alt ist, darf man keinesfalls Spaziergänge von 1 Stunde unternehmen, sondern sollte
die Spaziergänge nicht als solche sondern als Zeit zum Lösen ansehen und den
Hund zeitlich auch nur so bewegen) und auch nicht falsch (regelmäßiges Treppen
steigen, Laufen neben dem Fahrrad/Pferd, Agility, etc.) bewegt wird. Hier muß
man sich sehr bewußt sein, daß zu viel oder falsche Bewegung in jedem Fall
dazu führt, daß das weiche Skelett irreparabel (wenn nicht rechtzeitig
eingegriffen wird!) geschädigt wird. So kommt es durch die o. b.
Belastungen/Bewegungen auch zur Bildung von Spondylosis, Arthrosen und
Hüftgelenksdysplasie, die eben nicht genetisch sondern
Aufzucht-/Haltungsbedingt ist.
BITTE
erkundigen
Sie sich – zum Schutze und Wohle Ihres Hundes – was man in der Aufzuchtphase
und auch bei der Haltung einer erwachsenen Dogge besonders beachten muß, um
diese Krankheiten erst gar nicht entstehen zu lassen.
MASSNAHMEN
Durch die Entdeckung einer neuen
Wirkstoffkombination kann hier nun - mittels kurmäßig angewandter Gabe von
nachfolgend aufgeführten Tabletten - Abhilfe geschaffen werden. Tatsächlich
hat sich der Zustand der mir bekannten Fälle dermaßen verbessert, daß die
Hunde dauerhaft schmerzfrei waren und es nun eine wahre Freude ist, ihnen beim
Spielen und Toben zuzuschauen!
Bitte
bedenken Sie jedoch, daß die nachfolgend aufgeführten Medikamente - Corbuvit
wie Phen Pred - nicht bei Hunden angewendet werden dürfen, die sich noch im
Wachstum befinden, da diese - wie auch die meisten anderen Medikamente - die
Wachstumsfugen schließen.
Auch sollten Sie Ihrem Hund die
nachfolgend aufgeführten Medikamente Phen Pred und Corbuvit nur dann geben,
wenn er - ansonsten - gesund ist. In diesen Präparaten ist der Anteil an
Cortison zwar nur so gering, daß die typischen Nebenwirkungen wie
"Cortisonbäckchen" etc. nicht auftreten, trotzdem setzen auch geringe
Mengen Cortison die Leistungsfähigkeit des Imunsystems herab. Die Gabe wäre
dann kontraproduktiv, wenn Ihr Hund z. B. an einer Infektion leiden würde.
Lesen sie bitte auch jeweils den Beipackzettel
aufmerksam.
1.
Corbuvit
Herkunft/Bezug
Hierbei
handelt es sich um ein Schweizer Präparat, das in Deutschland bisher
ausschließlich über den Tierarzt - und hier leider nur über ausgewählte - zu
beziehen ist. Hersteller ist G. Streuli & Co. AG, Schweiz.
Wirkung
Corbuvit
dient dazu, die Entzündungen, die sich in der Regel gebildet haben, zu heilen
und den Hund für eine Weile schmerzfrei zu bekommen. Wenn der Hund keine
Schmerzen mehr hat, bewegt er sich auch nicht falsch bzw. belastet bestimmte
Bereiche nicht mehr als andere, was dann eben die angesprochenen Entzündungen
zur Folge hat.
Dosierung/Dauer
Pro
10 Kilogramm Körpergewicht „knapp“ 1 Tablette. Eine Dogge, die z. B. 60 kg
wiegt, bekommt täglich (bis) 6 Tabletten. Diese werden am besten mit den
Mahlzeiten verabreicht, 2 Stück morgens, 2 Stück mittags, 2 Stück abends.
Corbuvit sollte für die Dauer von 2 Wochen (nach Rücksprache mit Ihrem
Tierarzt, denn normalerweise sind langwierige Entzündungen nicht nach 7 Tagen
abgeklungen) - zusammen mit Vermiculite D6 (siehe nachfolgende Seite) -
verabreicht werden.
Sollte
es Ihnen nicht möglich sein, Corbuvit durch Ihren Tierarzt zu erhalten, können
Sie anstatt dessen auch "Phen Pred" verwenden. Hierbei handelt es sich
um ein deutsches Präparat (Hersteller ist CP-Pharma, 31303 Burgdorf). Auch bei
Phen Pred gilt: 1 Tablette pro 15 kg Körpergewicht.
2.
Vermiculite D6
Herkunft/Bezug
Dies
ist ein homöopatisches Produkt.Es handelt sich um ein australisches Mineral,
welches Sie - ohne Rezept - bei Ihrem Apotheker bestellen können. Die
Bezugsquelle (wichtig für Ihren Apotheker) ist wie folgt:
Hersteller:
Staufen-Pharma
Vertrieb: Holomed Nederland BV
Postbus 27
7630 AA Ootmarsum
Wirkung
Vermiculite
D6 sorgt für einen Abbau z. B. der Arthrosen, die sich durch Spodylosis
gebildet haben und führt dazu, daß wieder eine sehr gute Beweglichkeit
erreicht wird.
Dosierung
Doggen
bekommen 6 Tabletten täglich, am besten mit den Mahlzeiten, 2 bei jeder
Mahlzeit.
Corbuvit (oder Phen Pred) und
Vermiculite D6 werden, wie schon erwähnt,
für die Dauer von 2 Wochen -
als Kur - zusammen verabreicht. Danach wird Corbuvit
abgesetzt und der Hund erhält - für die Dauer von 2 Wochen - nur noch täglich
6 Tabletten Vermiculite D6. Dann werden auch diese Tablette abgesetzt. Hier ist
nun zu beobachten, wie die Behandlung angeschlagen hat. Bei Bedarf eine 2. oder
gar 3. Kur folgen lassen.
In den allermeisten Fällen zeigt
die 1. Kur jedoch schon einen enormen Erfolg. Spondylosis tritt schubweise auf.
Wenn Sie einen neuen Schmerzschub feststellen, beginnen Sie wieder - wie
beschrieben - mit der Gabe der Tabletten. Allgemein kann man sagen, daß eine
Kur mit Corbuvit und Vermiculite D6 ca. 1 bis 2 mal jährlich ausreicht, um dem
Hund ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen.
Die Kur zeigte auch enorme
Erfolge bei der Behandlung von:
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Hüftgelenkdysplasien |
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Arthrosen |
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Arthritis |
und kann hier, wie beschrieben,
gleichermaßen angewandt werden.
Ellenbogen-Dysplasie (ED)
Erklärung/Beschreibung
Die
Ellenbogendysplasie tritt in den meisten Fällen beidseitig, hauptsächlich
während der Hauptwachstumsphase, bei mittelgroßen Hunden zwischen dem
4. – 5. Monat, bei Giganten zwischen dem 4. und 9. Monat, auf. Rüden
sind häufiger betroffen, da sie meist schneller wachsen und ein höheres
Körpergewicht erreichen.
Aus
den nachfolgend aufgeführten Ursachen ist deutlich ersichtlich, welche
Verantwortung Sie bzgl. der Aufzucht Ihrer Dogge haben, denn die
genetische Veranlagung, an der Sie, wenn Ihr Hund davon betroffen ist,
nichts ändern könnten, ist eine Sache, falsche Haltung, Belastung und
Ernährung, die der Halter zu verantworten hat, etwas ganz anderes!
Mögliche
Ursachen für ED
| Starke
Überbelastung in der Wachstumsphase, z. B. durch lange anstrengende
Spaziergänge, Hund läuft neben Fahrrad oder Pferd her, oder übermäßiges
Treppen steigen. |
| Fütterung |
| Es
wird zu viel (Menge) gefüttert |
| Die
Inhaltsstoffe des Futters sind zu hochwertig (der Hund bewegt sich
z. B. nur sehr mäßig, es wird jedoch ein Hochleistungsfutter gefüttert,
dessen Inhaltsstoffe in diesem Fall den Bedarf dieses Hundes dann
bei weitem übersteigen) |
| Zusatzstoffe,
die zugefüttert werden, sind zu viel (wenn das Futter z. B.
ausgewogen ist, es werden aber außerdem Vitaminpräparate zugefüttert,
kommt der Calciumhaushalt durcheinander) |
| Erbliche
Veranlagungen (hier gibt es sehr unterschiedliche Meinungen, denn
noch ist nicht genau erforscht, welche Faktoren erblich bedingt
sind.) |
| Unfälle:
schwere Stürze, Brüche Verstauchungen, etc. Auch Tumore können
ED verursachen. |
Zusätzlich
kann - ähnlich wie bei der Hüftgelenkdysplasie (HD, siehe folgend) –
auch eine genetische Veranlagung vorliegen. Als vorbeugende Maßnahmen
sollte dem Welpen und Junghund ein nicht zu energiereiches Futter
verabreicht werden, um die Wachstumsgeschwindigkeit nicht noch weiter zu
beschleunigen. Auf Zugabe von Kalk- und Mineralstoffzusätze sollte bei
Fütterung von Fertigfutter grundsätzlich verzichtet werden. Ebenso
wichtig ist es, den jungen Hund nicht zu früh körperlich zu belasten.
Unter
dem Begriff ED werden 3 verschiedene Erscheinungsformen von
Ellenbogengelenkserkrankungen zusammengefaßt:
1.
Osteochondrosis dissecans (OCD):
Während
des Wachstums der Röhrenknochen wandeln sich im Normalfall
Knorpelzellen an den Gelenkflächen und Wachstumsfugen durch Verkalkung
in Knochenzellen um. Durch eine zu hohe Wachstumsgeschwindigkeit (die
auch durch das falsche Füttern bedingt sein kann!!!) wird die
Knorpelschicht zu dick und kann nicht schnell genug verknöchern. Die
Knorpelzellen an der Grenze zum Knochen sterben ab, so daß Risse im
Knorpel entstehen. Gelenkflüssigkeit gelangt in Kontakt mit dem unter
dem Knorpel gelegenen Knochen und den abgestorbenen Knorpelzellen, was
zu einer Entzündung des Gelenks führt. Durch die Ansammlung der Flüssigkeit
im Gelenk (Gelenkerguß) wird die Kapsel gedehnt, es entsteht Schmerz
und der Hund reagiert mit Lahmheit. Teilweise können sich vom
Gelenkknorpel ganze Schuppen ablösen, die in den meisten Fällen an
ihrem Platz bleiben, aber auch als freie Gelenkkörper im Gelenk
vorliegen können.
2.
Fragmentierter Processus coronoideus medialis ulnae (FCP):
Bei
dem Processus coronoideus medialis ulnae handelt es sich um den
Kronfortsatz der Elle, welcher bei Hunden großwüchsiger Rassen erst im
Alter von 4 bis 5 Monaten verknöchert. Kommt es durch unterschiedliches
Längenwachstum von Elle und Speiche zu einer Stufenbildung im
Ellenbogengelenk, kann der Kronfortsatz durch Überbelastung (!!!) von
der zu langen Elle partiell abbrechen. Gelenkflüssigkeit dringt in den
Bruchspalt ein und ruft eine Entzündung, verbunden mit Schmerz und
Lahmheit, hervor.
3.
Isolierter Processus Anconeus (IPA):
Beim
Processus Anconeus handelt es sich um einen Knochenvorsprung der Elle,
dessen Wachstumsfuge im Alter von 16 bis 20 Wochen geschlossen sein
sollte. Fehlt diese knöcherne Verbindung, liegt ein Krankheitsbild vor,
das zwei Ursachen haben kann:
| verzögertes
Längenwachstum der Elle, dadurch Druckveränderung und Irritationen
in der Wachstumsfuge; führt zum Isolierten Processus Anconeus. |
| äußere
Einwirkung in Form von übermäßiger Belastung (!!!) während der
Wachstumsphase führt zur Fragmentierung des Processus Anconeus |
Die
betroffenen Hunde zeigen bei allen drei Formen der ED Bewegungsunlust
und Lahmheit, oft hervorgerufen durch den entzündungsbedingten
Gelenkerguß. Die Schmerzen steigen mit zunehmender Belastungsdauer und
können auch durch passives Beugen und Strecken des Ellenbogens
hervorgerufen werden. Die Hunde zeigen oft eine typische Schonhaltung
mit nach außen gedrehten Pfoten und Unterarmen und nach innen gedrehten
Ellenbogen. Bei allen drei Erscheinungsformen der ED treten als
Folgeerscheinungen Arthrosen auf.
Therapiemethoden:
In
leichteren Fällen ohne Auftreten von freien Gelenkkörpern kann die
Krankheit durch absolute Schonung und Futterumstellung ausheilen. In
schwereren Fällen müssen die freien Gelenkstücke bzw. die
abgebrochenen Knochenstücke (z.B. bei FCP) operativ entfernt werden.
Als alternative Behandlungsform bietet sich bei der ED eine frühzeitige
Krankengymnastik sowie das Einsetzen von Goldimplantaten an.
Diese o. g. Abweichungen werden
unter dem Kürzel ED zusammengefaßt.
Das Fatale bei der ED ist, daß die
oben aufgeführten Erkrankungen, oder besser gesagt deren Folgen, sowohl
einzeln als auch kombiniert auftreten können. Der Hund leidet unter
schmerzhafter Lahmheit, bewegt sich nur, wenn es eben sein muß, und
auch die Gliedmassen können Fehlstellungen aufweisen. Die Beschwerden
treten meistens während der stärksten Wachstumsphase, also zwischen
dem vierten bis achten Monat, auf. Oft gibt es zwischen den
verschiedenen Erkrankungen im Ellenbogengelenk nur geringfügige
Unterschiede. Es ist darum sehr wichtig, einwandfreie und qualitativ
hochwertige Röntgenaufnahmen zu machen, um zu einer richtigen Diagnose
zu kommen. Es empfiehlt sich daher, einen Spezialisten aufzusuchen.
Hüftgelenksdysplasie
(HD)
Erklärung
Bei der HD handelt es sich um eine
Veränderung der Knochen des Hüftgelenks. Beim normalen Gelenk sitzt
der kugelförmige Oberschenkelkopf paßgenau in der Wölbung der Hüftgelenkspfanne.
Sind die Gelenkflächen infolge einer Entwicklungsstörung verändert,
dann passen sie nicht mehr exakt zueinander, das Gelenk wird instabil.
Die Deformation führt zu einer in der Regel schmerzhaften Beeinträchtigung
der Funktionsfähigkeit des Gelenks. Fast immer kommt es im Laufe der
Zeit zur Bildung einer Arthrose, unter anderem auch dadurch, daß das
Skelett nicht mehr gleichmäßig belastet wird. Eine sichere Diagnose läßt
sich nur anhand eines Röntgenbildes erstellen, wobei der Hund
mindestens ein Jahr alt sein sollte. HD ist nicht heilbar. Je nach
Schwere des Zustandes reicht die Therapie von medikamentösen bis zu
operativen Verfahren (Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks).
Kreuzbandanriss/Kreuzbandriß
Erklärung
Der Riß eines oder beider Kreuzbänder (Ligamenta
cruciata) im Kniegelenk ist möglich. Häufiger als der Riß eines
gesunden Kreuzbandes nach traumatischer Einwirkung ist der sogenannte
sekundäre Kreuzbandriß als Folge degenerativer, etwa arthritischer Veränderung.
Dadurch kommt es im Kniegelenk zu einer allmählichen Schädigung des
Kreuzbandes, das dann schon bei geringer Belastung ganz oder teilweise
reißen kann. Ein gerissenes Band muß bei großen Rassen im Normalfall
chirurgisch behandelt werden, wobei eine vollständige Wiederherstellung
der Funktionsfähigkeit des Kniegelenks allerdings nicht gewährleistet
werden kann.
Panostitis
(Knochenhautentzündung)
Erklärung
Bei der Panostitis handelt es sich
um eine generalisierte Knochenhautentzündung bzw. eine schmerzhafte
Erkrankung der langen Röhrenknochen, die hauptsächlich bei großwüchsigen
Rassen im Alter von fünf bis 18 Monaten auftritt, wobei im Alter
zwischen 5 und 6 Monaten eine Manifestation der Panostitis zu beobachten
ist. Da Rüden in der Regel schneller wachsen, sind sie häufiger
betroffen, als Hündinnen.
Neben den erheblichen Schmerzen
sind Lahmheiten der Extremitäten zu beobachten. Durch einen manuellen
Druck auf die langen Röhrenknochen (Oberarm- und Oberschenkenknochen,
Elle, Speiche und Schienbein) kann ein typischer Schmerz ausgelöst
werden. Charakteristische Symptome sind auch das sogenannte Umspringen
der Lahmheit von einer Extremität auf die andere und das schubweise
Auftreten von Lahmheiten. Begleitend können häufig Fieber, Bewegungsunlust, Appetitlosigkeit,
bis hin zur Futterverweigerung beobachtet werden. Die Diagnose wird
durch die klinische Tastuntersuchung (Palpation) manifestiert. Bei der röntgenologischen
Darstellung zur Diagnosesicherung muß bedacht werden, daß die
sichtbaren Veränderungen am Knochen erst 2-3 Wochen nach den
ersten klinischen Symptomen sichtbar werden.
Typisch ist hier, daß kein Trauma
als Ursache der Lahmheit ermittelt werden kann. Die schmerzhaften Schübe
werden weniger, je mehr sich das Tier vom Wachstumsalter entfernt. Eine
genetische Prädisposition für diese Erkrankung wird angenommen, aber
auch ein Zusammenhang mit zu eiweißreichem Energiefutter, das Störungen
im Knochenstoffwechsel verursacht. Durch den Eiweißüberschuß entsteht
ein Ödem im Knochenmark, das zur Druckerhöhung und Kompression der
Blutgefäße führt. Röntgenaufnahmen der langen Röhrenknochen sind
hier sehr aussagekräftig. Auf Panostitis weisen typische wolkige,
diffuse Verschattungen des Markraumes hin.
Zur Therapie gehören eine
weitgehende Ruhigstellung des Patienten und eine Umstellung auf Futter
mit niedrigem Eiweißgehalt. Schmerzlindernde und entzündungshemmende
Medikamente stehen im Vordergrund der symptomatischen Therapie.
Wobbler-Syndrom
Erklärung
Als
Wobbler-Syndrom bezeichnet man die spinale (die Wirbelsäule oder das Rückenmarkt
betreffende) Störung der Bewegungsabläufe unter anderem bei Hunden.
Konkret wird diese Störung jedoch durch eine neurologische Erkrankung
hervorgerufen, nämlich durch die unvollständige Ausrenkung eines
Gelenkes (hierbei befindet sich der Gelenkkopf noch teilweise in der
Gelenkpfanne) einzelner Wirbelgelenke im Bereich der Halswirbelsäule.
Die
Bezeichnung „Wobbler-Syndrom“ beschreibt den unsicheren, nicht
koordinierten Bewegungsablauf der betroffenen Hunde. Für die Entstehung
des Wobbler-Syndroms werden u. a. die folgenden Ursachen verantwortlich
gemacht:
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genetische
Veranlagung (angeborene Fehlbildungen)
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Fehlbildungen
des Wirbelkörpers oder Wirbelbogens
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Bandscheibenerkrankungen/Bandscheibenvorfälle
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Neoplasien
[Neubildung von Körpergeweben (z.B. Regeneration, aber auch als
Vorstufe eines malignen Tumors]
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Abszesse und andere Erkrankungen (Schnellwüchsigkeit, Fehlernährung
etc. Im Zusammenhang mit der
Aufzucht von Deutschen Doggen wurde nachgewiesen, daß ein
Zusammenhang zwischen einer Kalziumüberversorgung und der
Ausbildung des Wobbler-Syndroms besteht!)
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Bedingt durch die diversen Ursachen bzw. die dann jeweils
unterschiedlichen betroffenen Partien ist das Erscheinungsbild bzw. sind
die Symptome ebenfalls sehr unterschiedlich:
1.
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Im Normalfall verläuft der Prozeß (Bildung der Ataxie)
schleichend (daher ist eine Früherkennung häufig nicht möglich)
und manifestiert sich meist eher an den Hinterbeinen.
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2.
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In 15 % der Fälle kann es jedoch – bedingt durch eine (Querschnitts-)Lähmung
– zu einem schlagartigen Auftreten des Wobbler-Syndroms
kommen.
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Erscheinungsbild
Anfänglich auffällig sind meist Gangstörungen, die sich wie
folgt äußern:
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Unsicherer
Gang
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Pfoten
werden über den Boden geschliffen (Abnutzung der Krallen ist auffällig)
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Breitbeiniges
Stehen
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Kurven
(beim im Kreis laufen) sind nur noch mit Mühe zu bewältigen
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Extremes
Ausgreifen der Vorderbeine beim Laufen
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Schmerzen bei Beugung/Streckung des Halses (hier zeigen die
betroffenen Hunde jedoch nicht immer eine schmerzhafte Reaktion.
Auffällig ist hier jedoch meist, daß die betroffenen Hunde
Bewegungen des Halsbereiches meiden! Sehr selten kann es jedoch
auch vorkommen, daß der Hund „nur“ Schmerzen im Halsbereich
hat, jedoch keine Unsicherheiten im Gang zeigt)
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Anmerkung:
Betonen möchten wir hier an
dieser Stelle, da wir schon des öfteren darauf angesprochen bzw. danach
gefragt wurden, daß das Bewußtsein der Dogge – ungeachtet des
unsicheren Gangs – 100%ig in Takt ist (dies konträr zu den sehr ähnlichen
Symptomen z. B. bei einer Hirnhautentzündung!).
Ursachen
Der oben beschriebene unkoordinierte Gang wird immer durch eine
Kompression der Nerven (des Halsteils) des Rückenmarks verursacht. Eine
Kompression kann entstehen, wenn es zu einer statischen Verengung des
Wirbelkanals – infolge einer Stufenbildung zwischen den Gelenken –
gekommen ist. Diese Form des Wobbler-Syndroms wird daher auch als
statisches Wobbler-Syndrom bezeichnet. Als dynamisches Wobbler-Syndrom
hingegen bezeichnet man das Wobbler-Syndrom, welches erst durch eine
Bewegung ausgelöst wird, daß heißt, daß die Kompression des Rückenmarks
durch eine Bewegung ausgelöst wird. Großwüchsige Rassen sind häufiger
betroffen als kleinwüchsige, Rüden erkranken in etwa doppelt so häufig,
wie Hündinnen.
Untersuchungen/Erkennung
Es
gibt folgende Diagnosemethoden:
Neurologische
Untersuchung
|
Mittels diverser
neurologischer Tests werden die Funktionen des
Zentralnervensystems in Bezug auf komplexe Bewegungsabläufe überprüft,
um Störungen in den Bewegungsabläufen erkennen zu können.
Besondere Aufmerksamkeit gilt hier den folgenden Bereichen:
è
Bewegungsfähigkeit
è
Reflexen
des Rückenmarks
è
Feinfühligkeit
è
Fähigkeit
des Gehirns zu motorischen Bewegungen
Um ein aussagekräftiges
Untersuchungsergebnis zu erhalten, sollten Vorder- und Hinterbeine
gleichermaßen untersucht und beurteilt werden, da eventuelle Störungen
so – durch den entsprechenden Vergleich – besser bewertet
werden können.
Die oben genannten
Untersuchungen werden als „Haltungs- und Stellungsreaktionen“
bezeichnet. Im Einzelnen versteht man darunter folgende
Untersuchungen:
1.
Schubkarrenprobe
Bei dieser Untersuchung
werden die Hinterbeine so hochgehoben, daß diese keinen Kontakt
zum Boden mehr haben und das Tier wird – vergleichbar einer
Schubkarre – nach vorne geschoben, so daß dem Hund nichts
anderes übrig bleibt, als alleine auf den Vorderbeinen zu laufen.
Hat das Tier – durch z. B. das Wobbler-Syndrom – keine entsprechenden
Einschränkungen, folgen beim Hund auf den Vorschub durch den
Untersuchenden symmetrische, kurze Schritte, beide Vorderbeine
werden abwechselnd eingesetzt und der Kopf wird parallel zum Boden
gehalten. Nicht normal sind sehr
langsame Schritte oder gar das Einknicken oder eine Fehlstellung
der Vorderbeine. Ist der Hals – z. B. durch das Wobbler-Syndrom
– bereits stark geschädigt, wird der Kopf in Richtung Boden
gebeugt, teilweise versuchen die Hunde sogar, den Kopf auf der
Nase abzustützen.
2.
Unterstützungsreaktion
Hierbei
wird der Hund am Brustkorb hinter den Schulterblättern umgriffen,
nach oben gehoben, bis die Vorderbeine keinen Bodenkontakt mehr
haben und anschließend behutsam wieder auf dem Boden abgesetzt
(auf diese Art und Weise werden die Hinterbeine stark gestreckt).
Untersucht/beobachtet wird nun die Reaktion, wenn der Hund
vorsichtig nach hinten geschoben wird. Ein (neurologisch) gesunder
Hund reagiert mit abwechselnder Beugung/Streckung der Hinterbeine,
um die Hinterbeine so unter den Körperschwerpunkt zu bringen und
so nicht umzustürzen. Diese Untersuchung dient – wie man aus
dem oben beschriebenen leicht ableiten kann – dazu,
festzustellen, ob der Gleichgewichtssinn – und somit auch
bestimmte Funktionen des Kleinhirns sowie das Rückenmark in
Ordnung sind.
Ist
das Kleinhirn geschädigt, gibt es keine Überstreckung und die Rückwärtsbewegungen
sind nicht koordiniert. Ist das Rückenmark geschädigt bzw. die
absteigenden Bahnen darin, hat dies Auswirkungen auf die Motorik.
Sind die Bewegungen nicht mehr zielorientiert, kann eine Schädigung
des Kleinhirns oder umliegender Bereiche vorliegen.
3.
Hüpfreaktion
Hierbei
wird der Hund derart hochgehoben, daß das ganze Gewicht auf das
Bein verlagert wird, welches gerade untersucht werden soll (bei
den Deutsche Doggen, die ja zu den schweren Hunden gehören, wird
meist nur ein Bein angehoben und der Hund wird dann in seitlicher
Richtung bewegt). Ist der Hund gesund,
wird er – um das Bein wieder unter den Körperschwerpunkt zu
bekommen und nicht umzufallen -
mit dem Bein hüpfen. Beim Hüpftest werden fast alle
Abschnitte des Zentralnervensystems gefordert und können somit überprüft
werden. Erfolgt die Hüpfreaktion verspätet, sind die
(aufsteigenden) Rückenmarksbahnen geschädigt. Wird das Bein
falsch aufgesetzt, ist die Motorik betroffen. Erfolgt zwar eine Hüpfreaktion,
diese jedoch in nicht ausreichendem Umfang (der Hund wäre –
ohne das Eingreifen des Untersuchenden trotzdem umgefallen), können
sowohl das Großhirn als auch der Hirnstamm oder das Rückenmark
geschädigt sein. Hüpft der Hund übertrieben (der Sprung ist übertrieben
weit und wäre dadurch - ohne das Eingreifen des Untersuchenden -
trotzdem umgefallen), ist das Kleinhirn von der Schädigung
betroffen. Geringfügige Störungen können durch Hüpfbewegungen
„nach innen“ überprüft werden.
4.
Aufrichtungsreaktion
Der
Hund wird am Becken hochgehoben, bis er die Bodenhaftung verliert.
Ist der Hund gesund,
wird er den Kopf dabei so halten, daß sich dieser in einer
Position von 45 ° zum Brustkorb/Körper befindet. Um nach vorne
sehen zu können, biegt der Hund den Körper durch, zudem werden
die Vorderbeine gestreckt und ein wenig (nach außen) gespreizt,
da er die Vorderbeine auf dem Boden aufsetzen und – mittels
Laufbewegungen - unter den Körperschwerpunkt bringen möchte.
Da
die meisten unserer Doggen für eine solche Untersuchung deutlich
zu schwer sind, wird die Aufrichtungsreaktion meist im
Zusammenhang mit dem Aufstehen des Hundes aus der Seitenlage
heraus untersucht/beurteilt. Ein gesunder
Hund begibt sich - mit einigem Schwung - in die
„Platzposition“ und steht dann auf, indem er das Gewicht
verlagert und sich auf dem Brustbein abstützt. Um sich aus den o.
b. Situationen aufrichten zu können, sind Gesichts- und
Gleichgewichtssinn, Eigenwahrnehmung und das motorische System
vonnöten. Kann der Hund z. B. – aus der Seitenlage heraus –
nicht aufstehen, ist es wahrscheinlich, daß das
Gleichgewichtssystem gestört ist.
5.
Tischkantenprobe
Erst
werden dem Hund die Augen verbunden (bei unseren Doggen leider
unumgänglich, da der Tierarzt meist beide Hände benötigt, um
den Hund am Brustkorb hochzuheben) und anschließend am Brustkorb
hochgehoben, bis die Vorderbeine keinen Bodenkontakt mehr haben.
Nun werden die Vorderpfoten gegen ein Hindernis (z. B. eine
Tischkante) geführt. Die Reaktion eines gesunden Hundes ist die,
daß der Hund die Pfoten – sobald der Vorderfußrücken das
Hindernis berührt hat – auf dem Hindernis aufsetzt. Anschließend
wird der Test – ohne Augenbinde – wiederholt. Ein gesunder
Hund wird in diesem Falle die Pfoten bereits auf dem Hindernis
aufsetzen, bevor er dieses berührt hat. Diese Untersuchung dient
zur Überprüfung einer ziemlich komplexen Reflexkette (Sensorik
der Haut, Rückenmark, Hirnstamm, Großhirnrinde und bei der
Untersuchung ohne Augenbinde werden zudem die Sehbahnen sowie die
Verbindung zwischen der für das Sehen und der für die Motorik
verantwortliche Großhirnrinde getestet).
Ist
die Untersuchung mit verbundenen Augen in Ordnung, die mit offenen
jedoch nicht, so ist das visuelle System geschädigt. Ist der Test
mit verbundenen Augen nicht in Ordnung, der mit offenen jedoch
schon, dann sind die Nervenbahnen zum Gehirn hin oder der
Abschnitt des Großhirns, der für die sensorischen Funktionen
zuständig ist, geschädigt. Sind die Testresultate in beiden Fällen,
also mit verbundenen und offenen Augen nicht in Ordnung, ist
wahrscheinlich das motorische System geschädigt. Sind die
Reaktionen auf der dem Körper entgegengesetzten Seite gestört,
ist die motorische Großhirnrinde geschädigt, sind die Reaktionen
auf der gleichen Seite nicht in Ordnung, liegt eine einseitige Schädigung
der Rückenmarksbahnen vor.
6.
Korrekturreaktion
Dieser
Test erfolgt indem der zu untersuchende Fuß so weit gebeugt wird,
daß der Hund mit dem Vorderfuß- bzw. Hinterfußrücken auf dem
Boden aufsetzt. Ist das Tier (neurologisch) gesund, korrigiert es
diese (Fehl-)Fußstellung innerhalb einer halben Sekunde. Bei
Doggen wird, wenn diese Auffälligkeiten zeigen – um
Verletzungen durch Torkeln, wodurch das Gewicht dann auf diesen
„umgedrehten“ Fuß bzw. das Gelenk gebracht werden könnte –
meist die abgewandelte Form dieser Untersuchung angewendet. Dabei
wird der zu untersuchende Fuß auf eine Unterlage gestellt, die
dann in seitlicher Richtung – vom Hund weg – gezogen wird.
Erreicht die Schrägstellung eine für den Hund unangenehme Lage
oder kommt man damit an den Punkt, an dem der Hund umzufallen
droht, wird ein gesunder
Hund den Fuß wieder in die senkrechte Position – unter den Körper
– ziehen. Mittels dieser Untersuchung sollen Beeinträchtigungen
in der Eigenwahrnehmung sowie im Bereich des Rückenmarks/der
motorischen Bahnen festgestellt werden. Die zuerst beschriebene
Methode (Standard) dient zur Erkennung von Beeinträchtigungen im
Bereich der Füße, die zweite beschriebene Variante kann auf Störungen
im Bereich der oberen Gliedmaßenabschnitte hindeuten.
Anmerkung:
In den allermeisten Fällen ist dieser Test auch aussagekräftig
in den Fällen, in denen der Hund Schäden am Skelett oder der
Muskulatur hat, da die Korrekturreaktion des Hundes in diesen Fällen
normalerweise trotzdem erfolgt.
7.
Tonische
Nackenreaktion
Für
diese Untersuchung muß der Hund stehen und der Kopf wird dann
angehoben. Ist der Hund (neurologisch) gesund,
wird er die Vorderbeine leicht strecken und die Hinterbeine leicht
beugen. Wird der Kopf des Hundes gebeugt, wird der gesunde Hund
die Vorderbeine leicht beugen und die Hinterbeine leicht strecken.
Wird der Kopf z. B. zur linken Seite bewegt, wird das linke
Vorderbein leicht gestreckt, daß rechte Vorderbein hingegen
gebeugt. Erfolgt die Reaktion entgegengesetzt (das Bein wird
gebeugt anstatt gestreckt), sind die Rezeptoren, die dem
Nervensystem die Stellung und die Lage des Körpers bzw. der
Extremitäten im Raum melden, geschädigt. In den allermeisten Fällen
sind die Kleinhirnseitenstränge dann auch in Mitleidenschaft
gezogen worden. Ist die Reaktion übertrieben oder fehlt sie ganz,
liegt wahrscheinlich eine Schädigung des Kleinhirns vor. Beim
Ausbleiben einer Reaktion kann auch eine Schädigung des
Muskelimpulsgebers vorliegen.
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Röntgen
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Um die Diagnose mit
Sicherheit manifestieren zu können, ist das Röntgen – laut der
Aussage der Tierärzte – unabdingbar. Meist wird ein Sedierung
vorgeschlagen, aber unserer Erfahrung nach kann man darauf
verzichten, wenn der Hund einem vertraut und man ihn so erzogen
hat, daß
er an Ihrer Stimme
erkennt, daß nun nicht „diskutiert“ werden sollte, sondern er
dies genau so tun muß, wie Sie es ihm sagen (wir sprechen hier
nicht von Röntgenuntersuchungen, bei denen dem Hund Schmerzen –
durch die Lage des zu untersuchenden Gliedes – zugefügt werden
müssen!). Bei der Röntgenuntersuchung werden Aufnahmen vom
Kopf/Hals in Normal- und gebeugter Stellung gemacht. Oft wird auch
ein Kontrastmittel eingesetzt, um Verengungen im Wirbelkanal
erkennen zu können. Ist dies der Fall, geht es ohne Sedierung –
hat der Hund vorher beim Beugen/Strecken des Halses Schmerzen
angezeigt - nicht
mehr, da der Hals nun stark gebeugt bzw. überstreckt wird.
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CT
und
MRT
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Computertomographie (CT)
Diese
Untersuchungen sind recht teuer und werden nicht zuletzt dadurch,
daß es nicht so viele Kliniken/Praxen gibt, die über diese Geräte
verfügen, relativ selten angewandt. Zwar ist es mittels des
Einsatz dieser Apparaturen sehr sicher möglich, die
entsprechenden Veränderungen im Halswirbelbereich zu erkennen,
negativ ist jedoch, daß der Hund – da die Geräte nicht für
Tiere entwickelt wurden – nicht optimal gelagert werden kann.
Der Zweck des Einsatzes dieser Methoden ist der, die beim Röntgen
mit Kontrastmittel entdeckten Verengungen entsprechend genau
eingrenzen zu können.
Magnetresonanztomographie
(MRT)
Hier
kann man sehr gut erkennen, wenn es zu Wirbelkompressionen
gekommen ist. Bei der MRT handelt es sich – bislang – um das
Verfahren, wenn es darum geht, den Hals betreffende Fehlbildungen
bildtechnisch sichtbar zu machen. Sich verändernde Verengungen können
auch mit dieser Methode nur ermittelt werden, wenn es – darüber
hinaus – bereits zu anderen, sichtbaren Veränderungen gekommen
ist. Dies – wie beim CT - auch dadurch bedingt, daß diese Geräte
nicht optimal auf die Veterinärmedizin abgestimmt sind. Auch die
Untersuchung mittels MRT verursacht hohe Kosten und auch hier verfügen
nur wenige Kliniken/Praxen über ein solches Gerät.
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Therapien
1.
Konservativ, mittels Operation
Je
nach Diagnose wird der Druck auf die betroffenen Wirbelsegmente
vermindert, oder diese werden stabilisiert oder die beiden Methoden
werden kombiniert.
Dekompression:
Die
Standardoperation ist derart, daß man von der Unterseite des Halses zur
Bandscheibe vordringt und die Unterseite des Außenrings der Bandscheibe
entfernt. Zudem fräßt der Chirurg ein Loch in den Wirbelkörper, um so
das Bandscheibenmaterial entfernen zu können. Sind mehr die seitlichen
und rückwärtigen Bandscheiben betroffen, wird der Wirbelbogen des
betroffenen (verengten) Bereichs entfernt. Dadurch erreicht man, daß
das Rückenmark bei einer Stauchung/Quetschung nach oben ausweichen
kann. Diese Methode ist nicht nur schwieriger, sondern auch deutlich
riskanter, denn wird z. B. die Wirbelarterie verletzt, kann der
betroffene Hund verbluten!
Stabilisierung:
Da
die Beweglichkeit der Wirbel zueinander unnatürlich groß ist, werden
entweder die Dornfortsätze der Wirbel mit einer Metallplatte verbunden,
oder die Gelenkfortsätze werden mittels Schrauben oder Drähten
stabilisiert oder die Wirbelkörper selber werden mit Schrauben, Nägeln
oder einer Platte verbunden. Spezialisten setzen manchmal – um
entsprechende negative Reaktionen des Körpers auf das Fremdmaterial zu
vermeiden – Knochentransplantate zur Stabilisierung ein.
2.
Alternativ
Die
Prognose für die oben beschriebenen chirurgischen Eingriffe ist meist
gut, dennoch können die Risiken nicht wegdiskutiert werden. So weicht
man – wenn der betroffene Hund die leichte Form des Wobbler-Syndroms
hat und der Verlauf zudem stabil ist, auf die konservative Therapie aus.
Hierbei steht die Ruhigstellung des Hundes im Vordergrund (kurze
Spaziergänge, Leinenzwang, der Hund darf nicht springen/toben etc,
zudem sollte wenn möglich – um den Hals nicht unnötig zu belasten
– ein Geschirr verwendet werden)
Anmerkung:
Hier sollte man natürlich seinen Hund beobachten und auch darauf
achten, wie er diese Schonsituation verkraftet. Es gibt – gerade bei
Deutschen Doggen, die einen enormen Lauf- und Spieldrang haben und die
– um ausgelastet zu sein – auch richtig toben müssen, immer wieder
Hunde, die regelrecht depressiv werden, wenn sie von dem oben
beschriebenen nahezu nichts mehr dürfen. Sie ziehen sich dann völlig
in sich zurück, haben keinen Appetit mehr, und verlieren fast die
Lebensfreude, etc. Dann sollte man natürlich abwägen, ob die
alternative Methode wirklich für diesen Hund die beste Variante
ist.
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