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In dieser Rubrik haben wir die Krankheiten beschrieben, die - in welcher Form auch immer - einen entscheidenden Einfluß auf das Skelett bzw. den Bewegungsapparat der Deutschen Dogge haben.

Sollten Sie Fragen zu den homöopatischen Mitteln haben, können Sie mich gerne kontaktieren. Gerne können Sie mich natürlich auch ansprechen, wenn Sie sonstige Fragen zur Gesundheit bzw. zu Krankheiten bei Doggen haben!

 

Diese Rubrik enthält (bisher) detaillierte Beschreibungen zu den Themen:

Deutsche Doggen und Spondylosis
Deutsche Doggen und Ellenbogen-Dysplasie (ED)
Deutsche Doggen und Hüftgelenks-Dysplasie (HD)
Deutsche Doggen und Kreuzbandanriß/Kreuzbandriß
Deutsche Doggen und Panostitis (Knochenhautentzündung)
Deutsche Doggen und Wobbler-Syndrom

 

SPONDYLOSIS

ERKLÄRUNG:

Bei Spondylosis handelt es sich um eine Verknöcherung der Wirbelsäule, die zu starken Bewegungseinschränkungen in den Drehbewegungen, aber auch zu dauerhaften Bewegungsschmerzen und Problemen z. B. beim Aufstehen führt. Diese Verknöcherung kann verschiedene Ursachen haben: eine Wirbelsäulenstauchung, z. B. als Folge eines Unfalls; eine genetische Vorbelastung, entsprechende Alterserscheinungen o. ä. In diesen Fällen können Sie als Halter meist nichts für die Bildung von Spondylosis.


VORBEUGUNG:

In vielen Fällen jedoch entstehen Spondylosis, Arthrosen oder Hüftgelenksdysplasie auch durch Haltungs- und/oder Aufzuchtfehler. Da dieser Zusammenhang unserer Meinung nach immer noch zu wenig bekannt ist, möchten wir hier einmal kurz beschreiben, was im Falle falscher Haltung- und/oder bei Aufzuchtfehlern passieren kann: 

Allgemein bekannt ist zwar oft, daß die Deutsche Dogge zu den Giganten gehört, da sie – ausgewachsen – im sprichwörtlichen Sinne eine (für einen Hund) gigantische Größe erreicht, jedoch machen sich nur die wenigsten Menschen bewußt, was genau das eigentlich heißt, bzw. was im Fall der Aufzucht/Haltung von Giganten mehr/anders/etc. zu beachten/wissen ist, als z. B. bei der Aufzucht/Haltung von kleineren Rassen (selbstverständlich könnten wir an dieser Stelle u. a. Abhandlungen über das Futter, die Menge, die Häufigkeit etc. schreiben, möchten uns hier aber ganz bewußt nur auf den Teil beschränken, der mit dem Skelett und somit mit dem Ausgangspunkt Spondylosis etc. in direkter Korrelation steht). 

Eine Deutsche Dogge wächst ungefähr in den ersten 18 Monaten ihres Lebens so viel, wie ein Mensch in ungefähr 18 Jahren wächst. Selbstverständlich ist die Lebenserwartung eines Hundes nicht mit der eines Menschen gleichzusetzen, nichts desto trotz heißt das für die Dogge, daß ihr Körper innerhalb einer relativen kurzen Zeit etwas Extremes leisten muß. Damit dies vom Körper geleistet werden und die Dogge zu einem gesunden Hund heranwachsen kann, müssen die Voraussetzungen, die geschaffen werden, nahezu optimal sein, denn Fehler, die in dieser Zeit gemacht werden, haben für den Hund oft irreparable Schäden zur Folge. 

Was gilt es in den ersten Monaten – bezogen auf das Skelett –besonders zu beachten? Die Knochen einer Dogge sind –wie die jedes Hundes – in den ersten Monaten sehr weich. Hier muß unbedingt darauf geachtet werden, daß eine Dogge nicht zu viel (mit einer Dogge, die z. B. 3 oder 4 Monate alt ist, darf man keinesfalls Spaziergänge von 1 Stunde unternehmen, sondern sollte die Spaziergänge nicht als solche sondern als Zeit zum Lösen ansehen und den Hund zeitlich auch nur so bewegen) und auch nicht falsch (regelmäßiges Treppen steigen, Laufen neben dem Fahrrad/Pferd, Agility, etc.) bewegt wird. Hier muß man sich sehr bewußt sein, daß zu viel oder falsche Bewegung in jedem Fall dazu führt, daß das weiche Skelett irreparabel (wenn nicht rechtzeitig eingegriffen wird!) geschädigt wird. So kommt es durch die o. b. Belastungen/Bewegungen auch zur Bildung von Spondylosis, Arthrosen und Hüftgelenksdysplasie, die eben nicht genetisch sondern Aufzucht-/Haltungsbedingt ist. 

BITTE erkundigen Sie sich – zum Schutze und Wohle Ihres Hundes – was man in der Aufzuchtphase und auch bei der Haltung einer erwachsenen Dogge besonders beachten muß, um diese Krankheiten erst gar nicht entstehen zu lassen.

 

MASSNAHMEN

Durch die Entdeckung einer neuen Wirkstoffkombination kann hier nun - mittels kurmäßig angewandter Gabe von nachfolgend aufgeführten Tabletten - Abhilfe geschaffen werden. Tatsächlich hat sich der Zustand der mir bekannten Fälle dermaßen verbessert, daß die Hunde dauerhaft schmerzfrei waren und es nun eine wahre Freude ist, ihnen beim Spielen und Toben zuzuschauen!

Bitte bedenken Sie jedoch, daß die nachfolgend aufgeführten Medikamente - Corbuvit wie Phen Pred - nicht bei Hunden angewendet werden dürfen, die sich noch im Wachstum befinden, da diese - wie auch die meisten anderen Medikamente - die Wachstumsfugen schließen. 

Auch sollten Sie Ihrem Hund die nachfolgend aufgeführten Medikamente Phen Pred und Corbuvit nur dann geben, wenn er - ansonsten - gesund ist. In diesen Präparaten ist der Anteil an Cortison zwar nur so gering, daß die typischen Nebenwirkungen wie "Cortisonbäckchen" etc. nicht auftreten, trotzdem setzen auch geringe Mengen Cortison die Leistungsfähigkeit des Imunsystems herab. Die Gabe wäre dann kontraproduktiv, wenn Ihr Hund z. B. an einer Infektion leiden würde.

Lesen sie bitte auch jeweils den Beipackzettel aufmerksam. 

1. Corbuvit

Herkunft/Bezug
Hierbei handelt es sich um ein Schweizer Präparat, das in Deutschland bisher ausschließlich über den Tierarzt - und hier leider nur über ausgewählte - zu beziehen ist. Hersteller ist G. Streuli & Co. AG, Schweiz.

Wirkung
Corbuvit dient dazu, die Entzündungen, die sich in der Regel gebildet haben, zu heilen und den Hund für eine Weile schmerzfrei zu bekommen. Wenn der Hund keine Schmerzen mehr hat, bewegt er sich auch nicht falsch bzw. belastet bestimmte Bereiche nicht mehr als andere, was dann eben die angesprochenen Entzündungen zur Folge hat.

Dosierung/Dauer
Pro 10 Kilogramm Körpergewicht „knapp“ 1 Tablette. Eine Dogge, die z. B. 60 kg wiegt, bekommt täglich (bis) 6 Tabletten. Diese werden am besten mit den Mahlzeiten verabreicht, 2 Stück morgens, 2 Stück mittags, 2 Stück abends. Corbuvit sollte für die Dauer von 2 Wochen (nach Rücksprache mit Ihrem Tierarzt, denn normalerweise sind langwierige Entzündungen nicht nach 7 Tagen abgeklungen) - zusammen mit Vermiculite D6 (siehe nachfolgende Seite) - verabreicht werden.

Sollte es Ihnen nicht möglich sein, Corbuvit durch Ihren Tierarzt zu erhalten, können Sie anstatt dessen auch "Phen Pred" verwenden. Hierbei handelt es sich um ein deutsches Präparat (Hersteller ist CP-Pharma, 31303 Burgdorf). Auch bei Phen Pred gilt: 1 Tablette pro 15 kg Körpergewicht.

2. Vermiculite D6

Herkunft/Bezug
Dies ist ein homöopatisches Produkt.Es handelt sich um ein australisches Mineral, welches Sie - ohne Rezept - bei Ihrem Apotheker bestellen können. Die Bezugsquelle (wichtig für Ihren Apotheker) ist wie folgt:

 

Hersteller:   Staufen-Pharma

Vertrieb:      Holomed Nederland BV

                    Postbus 27

                    7630 AA Ootmarsum

Wirkung
Vermiculite D6 sorgt für einen Abbau z. B. der Arthrosen, die sich durch Spodylosis gebildet haben und führt dazu, daß wieder eine sehr gute Beweglichkeit erreicht wird.

Dosierung
Doggen bekommen 6 Tabletten täglich, am besten mit den Mahlzeiten, 2 bei jeder Mahlzeit.

Corbuvit (oder Phen Pred) und Vermiculite D6 werden, wie schon erwähnt,  für die Dauer von 2 Wochen  - als Kur - zusammen verabreicht. Danach wird Corbuvit abgesetzt und der Hund erhält - für die Dauer von 2 Wochen - nur noch täglich 6 Tabletten Vermiculite D6. Dann werden auch diese Tablette abgesetzt. Hier ist nun zu beobachten, wie die Behandlung angeschlagen hat. Bei Bedarf eine 2. oder gar 3. Kur folgen lassen.

In den allermeisten Fällen zeigt die 1. Kur jedoch schon einen enormen Erfolg. Spondylosis tritt schubweise auf. Wenn Sie einen neuen Schmerzschub feststellen, beginnen Sie wieder - wie beschrieben - mit der Gabe der Tabletten. Allgemein kann man sagen, daß eine Kur mit Corbuvit und Vermiculite D6 ca. 1 bis 2 mal jährlich ausreicht, um dem Hund ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen.

Die Kur zeigte auch enorme Erfolge bei der Behandlung von:

Hüftgelenkdysplasien

Arthrosen

Arthritis

und kann hier, wie beschrieben, gleichermaßen angewandt werden.

 

Ellenbogen-Dysplasie (ED)

Erklärung/Beschreibung

Die Ellenbogendysplasie tritt in den meisten Fällen beidseitig, hauptsächlich während der Hauptwachstumsphase, bei mittelgroßen Hunden zwischen dem 4. – 5. Monat, bei Giganten zwischen dem 4. und 9. Monat, auf. Rüden sind häufiger betroffen, da sie meist schneller wachsen und ein höheres Körpergewicht erreichen.

Aus den nachfolgend aufgeführten Ursachen ist deutlich ersichtlich, welche Verantwortung Sie bzgl. der Aufzucht Ihrer Dogge haben, denn die genetische Veranlagung, an der Sie, wenn Ihr Hund davon betroffen ist, nichts ändern könnten, ist eine Sache, falsche Haltung, Belastung und Ernährung, die der Halter zu verantworten hat, etwas ganz anderes!

Mögliche Ursachen für ED

Starke Überbelastung in der Wachstumsphase, z. B. durch lange anstrengende Spaziergänge, Hund läuft neben Fahrrad oder Pferd her, oder übermäßiges Treppen steigen.
Fütterung
Es wird zu viel (Menge) gefüttert
Die Inhaltsstoffe des Futters sind zu hochwertig (der Hund bewegt sich z. B. nur sehr mäßig, es wird jedoch ein Hochleistungsfutter gefüttert, dessen Inhaltsstoffe in diesem Fall den Bedarf dieses Hundes dann bei weitem übersteigen)
Zusatzstoffe, die zugefüttert werden, sind zu viel (wenn das Futter z. B. ausgewogen ist, es werden aber außerdem Vitaminpräparate zugefüttert, kommt der Calciumhaushalt durcheinander)
Erbliche Veranlagungen (hier gibt es sehr unterschiedliche Meinungen, denn noch ist nicht genau erforscht, welche Faktoren erblich bedingt sind.)
Unfälle: schwere Stürze, Brüche Verstauchungen, etc. Auch Tumore können ED verursachen.

Zusätzlich kann - ähnlich wie bei der Hüftgelenkdysplasie (HD, siehe folgend) – auch eine genetische Veranlagung vorliegen. Als vorbeugende Maßnahmen sollte dem Welpen und Junghund ein nicht zu energiereiches Futter verabreicht werden, um die Wachstumsgeschwindigkeit nicht noch weiter zu beschleunigen. Auf Zugabe von Kalk- und Mineralstoffzusätze sollte bei Fütterung von Fertigfutter grundsätzlich verzichtet werden. Ebenso wichtig ist es, den jungen Hund nicht zu früh körperlich zu belasten.

Unter dem Begriff ED werden 3 verschiedene Erscheinungsformen von Ellenbogengelenkserkrankungen zusammengefaßt:

1. Osteochondrosis dissecans (OCD):

Während des Wachstums der Röhrenknochen wandeln sich im Normalfall Knorpelzellen an den Gelenkflächen und Wachstumsfugen durch Verkalkung in Knochenzellen um. Durch eine zu hohe Wachstumsgeschwindigkeit (die auch durch das falsche Füttern bedingt sein kann!!!) wird die Knorpelschicht zu dick und kann nicht schnell genug verknöchern. Die Knorpelzellen an der Grenze zum Knochen sterben ab, so daß Risse im Knorpel entstehen. Gelenkflüssigkeit gelangt in Kontakt mit dem unter dem Knorpel gelegenen Knochen und den abgestorbenen Knorpelzellen, was zu einer Entzündung des Gelenks führt. Durch die Ansammlung der Flüssigkeit im Gelenk (Gelenkerguß) wird die Kapsel gedehnt, es entsteht Schmerz und der Hund reagiert mit Lahmheit. Teilweise können sich vom Gelenkknorpel ganze Schuppen ablösen, die in den meisten Fällen an ihrem Platz bleiben, aber auch als freie Gelenkkörper im Gelenk vorliegen können.

2. Fragmentierter Processus coronoideus medialis ulnae (FCP):

Bei dem Processus coronoideus medialis ulnae handelt es sich um den Kronfortsatz der Elle, welcher bei Hunden großwüchsiger Rassen erst im Alter von 4 bis 5 Monaten verknöchert. Kommt es durch unterschiedliches Längenwachstum von Elle und Speiche zu einer Stufenbildung im Ellenbogengelenk, kann der Kronfortsatz durch Überbelastung (!!!) von der zu langen Elle partiell abbrechen. Gelenkflüssigkeit dringt in den Bruchspalt ein und ruft eine Entzündung, verbunden mit Schmerz und Lahmheit, hervor.

3. Isolierter Processus Anconeus (IPA):

Beim Processus Anconeus handelt es sich um einen Knochenvorsprung der Elle, dessen Wachstumsfuge im Alter von 16 bis 20 Wochen geschlossen sein sollte. Fehlt diese knöcherne Verbindung, liegt ein Krankheitsbild vor, das zwei Ursachen haben kann:

verzögertes Längenwachstum der Elle, dadurch Druckveränderung und Irritationen in der Wachstumsfuge; führt zum Isolierten Processus Anconeus.
äußere Einwirkung in Form von übermäßiger Belastung (!!!) während der Wachstumsphase führt zur Fragmentierung des Processus Anconeus

Die betroffenen Hunde zeigen bei allen drei Formen der ED Bewegungsunlust und Lahmheit, oft hervorgerufen durch den entzündungsbedingten Gelenkerguß. Die Schmerzen steigen mit zunehmender Belastungsdauer und können auch durch passives Beugen und Strecken des Ellenbogens hervorgerufen werden. Die Hunde zeigen oft eine typische Schonhaltung mit nach außen gedrehten Pfoten und Unterarmen und nach innen gedrehten Ellenbogen. Bei allen drei Erscheinungsformen der ED treten als Folgeerscheinungen Arthrosen auf.

Therapiemethoden:

In leichteren Fällen ohne Auftreten von freien Gelenkkörpern kann die Krankheit durch absolute Schonung und Futterumstellung ausheilen. In schwereren Fällen müssen die freien Gelenkstücke bzw. die abgebrochenen Knochenstücke (z.B. bei FCP) operativ entfernt werden. Als alternative Behandlungsform bietet sich bei der ED eine frühzeitige Krankengymnastik sowie das Einsetzen von Goldimplantaten an.

Diese o. g. Abweichungen werden unter dem Kürzel ED zusammengefaßt.

Das Fatale bei der ED ist, daß die oben aufgeführten Erkrankungen, oder besser gesagt deren Folgen, sowohl einzeln als auch kombiniert auftreten können. Der Hund leidet unter schmerzhafter Lahmheit, bewegt sich nur, wenn es eben sein muß, und auch die Gliedmassen können Fehlstellungen aufweisen. Die Beschwerden treten meistens während der stärksten Wachstumsphase, also zwischen dem vierten bis achten Monat, auf. Oft gibt es zwischen den verschiedenen Erkrankungen im Ellenbogengelenk nur geringfügige Unterschiede. Es ist darum sehr wichtig, einwandfreie und qualitativ hochwertige Röntgenaufnahmen zu machen, um zu einer richtigen Diagnose zu kommen. Es empfiehlt sich daher, einen Spezialisten aufzusuchen.

 

Hüftgelenksdysplasie (HD)

Erklärung

Bei der HD handelt es sich um eine Veränderung der Knochen des Hüftgelenks. Beim normalen Gelenk sitzt der kugelförmige Oberschenkelkopf paßgenau in der Wölbung der Hüftgelenkspfanne. Sind die Gelenkflächen infolge einer Entwicklungsstörung verändert, dann passen sie nicht mehr exakt zueinander, das Gelenk wird instabil. Die Deformation führt zu einer in der Regel schmerzhaften Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit des Gelenks. Fast immer kommt es im Laufe der Zeit zur Bildung einer Arthrose, unter anderem auch dadurch, daß das Skelett nicht mehr gleichmäßig belastet wird. Eine sichere Diagnose läßt sich nur anhand eines Röntgenbildes erstellen, wobei der Hund mindestens ein Jahr alt sein sollte. HD ist nicht heilbar. Je nach Schwere des Zustandes reicht die Therapie von medikamentösen bis zu operativen Verfahren (Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks).

 

Kreuzbandanriss/Kreuzbandriß

Erklärung

Der Riß eines oder beider Kreuzbänder (Ligamenta cruciata) im Kniegelenk ist möglich. Häufiger als der Riß eines gesunden Kreuzbandes nach traumatischer Einwirkung ist der sogenannte sekundäre Kreuzbandriß als Folge degenerativer, etwa arthritischer Veränderung. Dadurch kommt es im Kniegelenk zu einer allmählichen Schädigung des Kreuzbandes, das dann schon bei geringer Belastung ganz oder teilweise reißen kann. Ein gerissenes Band muß bei großen Rassen im Normalfall chirurgisch behandelt werden, wobei eine vollständige Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des Kniegelenks allerdings nicht gewährleistet werden kann.

 

Panostitis (Knochenhautentzündung)

Erklärung

Bei der Panostitis handelt es sich um eine generalisierte Knochenhautentzündung bzw. eine schmerzhafte Erkrankung der langen Röhrenknochen, die hauptsächlich bei großwüchsigen Rassen im Alter von fünf bis 18 Monaten auftritt, wobei im Alter zwischen 5 und 6 Monaten eine Manifestation der Panostitis zu beobachten ist. Da Rüden in der Regel schneller wachsen, sind sie häufiger betroffen, als Hündinnen.

Neben den erheblichen Schmerzen sind Lahmheiten der Extremitäten zu beobachten. Durch einen manuellen Druck auf die langen Röhrenknochen (Oberarm- und Oberschenkenknochen, Elle, Speiche und Schienbein) kann ein typischer Schmerz ausgelöst werden. Charakteristische Symptome sind auch das sogenannte Umspringen der Lahmheit von einer Extremität auf die andere und das schubweise Auftreten von Lahmheiten. Begleitend können häufig Fieber, Bewegungsunlust, Appetitlosigkeit, bis hin zur Futterverweigerung beobachtet werden. Die Diagnose wird durch die klinische Tastuntersuchung (Palpation) manifestiert. Bei der röntgenologischen Darstellung zur Diagnosesicherung muß bedacht werden, daß die sichtbaren Veränderungen am Knochen erst 2-3 Wochen nach den ersten klinischen Symptomen sichtbar werden.

Typisch ist hier, daß kein Trauma als Ursache der Lahmheit ermittelt werden kann. Die schmerzhaften Schübe werden weniger, je mehr sich das Tier vom Wachstumsalter entfernt. Eine genetische Prädisposition für diese Erkrankung wird angenommen, aber auch ein Zusammenhang mit zu eiweißreichem Energiefutter, das Störungen im Knochenstoffwechsel verursacht. Durch den Eiweißüberschuß entsteht ein Ödem im Knochenmark, das zur Druckerhöhung und Kompression der Blutgefäße führt. Röntgenaufnahmen der langen Röhrenknochen sind hier sehr aussagekräftig. Auf Panostitis weisen typische wolkige, diffuse Verschattungen des Markraumes hin.

Zur Therapie gehören eine weitgehende Ruhigstellung des Patienten und eine Umstellung auf Futter mit niedrigem Eiweißgehalt. Schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente stehen im Vordergrund der symptomatischen Therapie.

 

Wobbler-Syndrom 

Erklärung

Als Wobbler-Syndrom bezeichnet man die spinale (die Wirbelsäule oder das Rückenmarkt betreffende) Störung der Bewegungsabläufe unter anderem bei Hunden. Konkret wird diese Störung jedoch durch eine neurologische Erkrankung hervorgerufen, nämlich durch die unvollständige Ausrenkung eines Gelenkes (hierbei befindet sich der Gelenkkopf noch teilweise in der Gelenkpfanne) einzelner Wirbelgelenke im Bereich der Halswirbelsäule. 

Die Bezeichnung „Wobbler-Syndrom“ beschreibt den unsicheren, nicht koordinierten Bewegungsablauf der betroffenen Hunde. Für die Entstehung des Wobbler-Syndroms werden u. a. die folgenden Ursachen verantwortlich gemacht:

genetische Veranlagung (angeborene Fehlbildungen)

Fehlbildungen des Wirbelkörpers oder Wirbelbogens

Bandscheibenerkrankungen/Bandscheibenvorfälle

Neoplasien [Neubildung von Körpergeweben (z.B. Regeneration, aber auch als Vorstufe eines malignen Tumors]

Abszesse und andere Erkrankungen (Schnellwüchsigkeit, Fehlernährung etc. Im Zusammenhang mit der Aufzucht von Deutschen Doggen wurde nachgewiesen, daß ein Zusammenhang zwischen einer Kalziumüberversorgung und der Ausbildung des Wobbler-Syndroms besteht!)

Bedingt durch die diversen Ursachen bzw. die dann jeweils unterschiedlichen betroffenen Partien ist das Erscheinungsbild bzw. sind die Symptome ebenfalls sehr unterschiedlich:

1.

Im Normalfall verläuft der Prozeß (Bildung der Ataxie) schleichend (daher ist eine Früherkennung häufig nicht möglich) und manifestiert sich meist eher an den Hinterbeinen.

2.

In 15 % der Fälle kann es jedoch – bedingt durch eine (Querschnitts-)Lähmung – zu einem schlagartigen Auftreten des Wobbler-Syndroms kommen. 

Erscheinungsbild

Anfänglich auffällig sind meist Gangstörungen, die sich wie folgt äußern:

Unsicherer Gang

Pfoten werden über den Boden geschliffen (Abnutzung der Krallen ist auffällig)

Breitbeiniges Stehen

Kurven (beim im Kreis laufen) sind nur noch mit Mühe zu bewältigen

Extremes Ausgreifen der Vorderbeine beim Laufen

Schmerzen bei Beugung/Streckung des Halses (hier zeigen die betroffenen Hunde jedoch nicht immer eine schmerzhafte Reaktion. Auffällig ist hier jedoch meist, daß die betroffenen Hunde Bewegungen des Halsbereiches meiden! Sehr selten kann es jedoch auch vorkommen, daß der Hund „nur“ Schmerzen im Halsbereich hat, jedoch keine Unsicherheiten im Gang zeigt)

Anmerkung:

Betonen möchten wir hier an dieser Stelle, da wir schon des öfteren darauf angesprochen bzw. danach gefragt wurden, daß das Bewußtsein der Dogge – ungeachtet des unsicheren Gangs – 100%ig in Takt ist (dies konträr zu den sehr ähnlichen Symptomen z. B. bei einer Hirnhautentzündung!). 

Ursachen

Der oben beschriebene unkoordinierte Gang wird immer durch eine Kompression der Nerven (des Halsteils) des Rückenmarks verursacht. Eine Kompression kann entstehen, wenn es zu einer statischen Verengung des Wirbelkanals – infolge einer Stufenbildung zwischen den Gelenken – gekommen ist. Diese Form des Wobbler-Syndroms wird daher auch als statisches Wobbler-Syndrom bezeichnet. Als dynamisches Wobbler-Syndrom hingegen bezeichnet man das Wobbler-Syndrom, welches erst durch eine Bewegung ausgelöst wird, daß heißt, daß die Kompression des Rückenmarks durch eine Bewegung ausgelöst wird. Großwüchsige Rassen sind häufiger betroffen als kleinwüchsige, Rüden erkranken in etwa doppelt so häufig, wie Hündinnen.

Untersuchungen/Erkennung

Es gibt folgende Diagnosemethoden:

Neurologische
Untersuchung

Mittels diverser neurologischer Tests werden die Funktionen des Zentralnervensystems in Bezug auf komplexe Bewegungsabläufe überprüft, um Störungen in den Bewegungsabläufen erkennen zu können. Besondere Aufmerksamkeit gilt hier den folgenden Bereichen:

è    Bewegungsfähigkeit

è    Reflexen des Rückenmarks

è    Feinfühligkeit

è    Fähigkeit des Gehirns zu motorischen Bewegungen

Um ein aussagekräftiges Untersuchungsergebnis zu erhalten, sollten Vorder- und Hinterbeine gleichermaßen untersucht und beurteilt werden, da eventuelle Störungen so – durch den entsprechenden Vergleich – besser bewertet werden können. 

Die oben genannten Untersuchungen werden als „Haltungs- und Stellungsreaktionen“ bezeichnet. Im Einzelnen versteht man darunter folgende Untersuchungen:

1.       Schubkarrenprobe

Bei dieser Untersuchung werden die Hinterbeine so hochgehoben, daß diese keinen Kontakt zum Boden mehr haben und das Tier wird – vergleichbar einer Schubkarre – nach vorne geschoben, so daß dem Hund nichts anderes übrig bleibt, als alleine auf den Vorderbeinen zu laufen. Hat das Tier – durch z. B. das Wobbler-Syndrom – keine entsprechenden Einschränkungen, folgen beim Hund auf den Vorschub durch den Untersuchenden symmetrische, kurze Schritte, beide Vorderbeine werden abwechselnd eingesetzt und der Kopf wird parallel zum Boden gehalten. Nicht normal sind sehr langsame Schritte oder gar das Einknicken oder eine Fehlstellung der Vorderbeine. Ist der Hals – z. B. durch das Wobbler-Syndrom – bereits stark geschädigt, wird der Kopf in Richtung Boden gebeugt, teilweise versuchen die Hunde sogar, den Kopf auf der Nase abzustützen. 

2.     Unterstützungsreaktion

Hierbei wird der Hund am Brustkorb hinter den Schulterblättern umgriffen, nach oben gehoben, bis die Vorderbeine keinen Bodenkontakt mehr haben und anschließend behutsam wieder auf dem Boden abgesetzt (auf diese Art und Weise werden die Hinterbeine stark gestreckt). Untersucht/beobachtet wird nun die Reaktion, wenn der Hund vorsichtig nach hinten geschoben wird. Ein (neurologisch) gesunder Hund reagiert mit abwechselnder Beugung/Streckung der Hinterbeine, um die Hinterbeine so unter den Körperschwerpunkt zu bringen und so nicht umzustürzen. Diese Untersuchung dient – wie man aus dem oben beschriebenen leicht ableiten kann – dazu, festzustellen, ob der Gleichgewichtssinn – und somit auch bestimmte Funktionen des Kleinhirns sowie das Rückenmark in Ordnung sind.

 

Ist das Kleinhirn geschädigt, gibt es keine Überstreckung und die Rückwärtsbewegungen sind nicht koordiniert. Ist das Rückenmark geschädigt bzw. die absteigenden Bahnen darin, hat dies Auswirkungen auf die Motorik. Sind die Bewegungen nicht mehr zielorientiert, kann eine Schädigung des Kleinhirns oder umliegender Bereiche vorliegen.

 

3.     Hüpfreaktion

Hierbei wird der Hund derart hochgehoben, daß das ganze Gewicht auf das Bein verlagert wird, welches gerade untersucht werden soll (bei den Deutsche Doggen, die ja zu den schweren Hunden gehören, wird meist nur ein Bein angehoben und der Hund wird dann in seitlicher Richtung bewegt). Ist der Hund gesund, wird er – um das Bein wieder unter den Körperschwerpunkt zu bekommen und nicht umzufallen -  mit dem Bein hüpfen. Beim Hüpftest werden fast alle Abschnitte des Zentralnervensystems gefordert und können somit überprüft werden. Erfolgt die Hüpfreaktion verspätet, sind die (aufsteigenden) Rückenmarksbahnen geschädigt. Wird das Bein falsch aufgesetzt, ist die Motorik betroffen. Erfolgt zwar eine Hüpfreaktion, diese jedoch in nicht ausreichendem Umfang (der Hund wäre – ohne das Eingreifen des Untersuchenden trotzdem umgefallen), können sowohl das Großhirn als auch der Hirnstamm oder das Rückenmark geschädigt sein. Hüpft der Hund übertrieben (der Sprung ist übertrieben weit und wäre dadurch - ohne das Eingreifen des Untersuchenden - trotzdem umgefallen), ist das Kleinhirn von der Schädigung betroffen. Geringfügige Störungen können durch Hüpfbewegungen „nach innen“ überprüft werden.

 

4.     Aufrichtungsreaktion

Der Hund wird am Becken hochgehoben, bis er die Bodenhaftung verliert. Ist der Hund gesund, wird er den Kopf dabei so halten, daß sich dieser in einer Position von 45 ° zum Brustkorb/Körper befindet. Um nach vorne sehen zu können, biegt der Hund den Körper durch, zudem werden die Vorderbeine gestreckt und ein wenig (nach außen) gespreizt, da er die Vorderbeine auf dem Boden aufsetzen und – mittels Laufbewegungen - unter den Körperschwerpunkt bringen möchte. 

 

Da die meisten unserer Doggen für eine solche Untersuchung deutlich zu schwer sind, wird die Aufrichtungsreaktion meist im Zusammenhang mit dem Aufstehen des Hundes aus der Seitenlage heraus untersucht/beurteilt. Ein gesunder Hund begibt sich - mit einigem Schwung - in die „Platzposition“ und steht dann auf, indem er das Gewicht verlagert und sich auf dem Brustbein abstützt. Um sich aus den o. b. Situationen aufrichten zu können, sind Gesichts- und Gleichgewichtssinn, Eigenwahrnehmung und das motorische System vonnöten. Kann der Hund z. B. – aus der Seitenlage heraus – nicht aufstehen, ist es wahrscheinlich, daß das Gleichgewichtssystem gestört ist. 

 

5.     Tischkantenprobe

Erst werden dem Hund die Augen verbunden (bei unseren Doggen leider unumgänglich, da der Tierarzt meist beide Hände benötigt, um den Hund am Brustkorb hochzuheben) und anschließend am Brustkorb hochgehoben, bis die Vorderbeine keinen Bodenkontakt mehr haben. Nun werden die Vorderpfoten gegen ein Hindernis (z. B. eine Tischkante) geführt. Die Reaktion eines gesunden Hundes ist die, daß der Hund die Pfoten – sobald der Vorderfußrücken das Hindernis berührt hat – auf dem Hindernis aufsetzt. Anschließend wird der Test – ohne Augenbinde – wiederholt. Ein gesunder Hund wird in diesem Falle die Pfoten bereits auf dem Hindernis aufsetzen, bevor er dieses berührt hat. Diese Untersuchung dient zur Überprüfung einer ziemlich komplexen Reflexkette (Sensorik der Haut, Rückenmark, Hirnstamm, Großhirnrinde und bei der Untersuchung ohne Augenbinde werden zudem die Sehbahnen sowie die Verbindung zwischen der für das Sehen und der für die Motorik verantwortliche Großhirnrinde getestet).

 

Ist die Untersuchung mit verbundenen Augen in Ordnung, die mit offenen jedoch nicht, so ist das visuelle System geschädigt. Ist der Test mit verbundenen Augen nicht in Ordnung, der mit offenen jedoch schon, dann sind die Nervenbahnen zum Gehirn hin oder der Abschnitt des Großhirns, der für die sensorischen Funktionen zuständig ist, geschädigt. Sind die Testresultate in beiden Fällen, also mit verbundenen und offenen Augen nicht in Ordnung, ist wahrscheinlich das motorische System geschädigt. Sind die Reaktionen auf der dem Körper entgegengesetzten Seite gestört, ist die motorische Großhirnrinde geschädigt, sind die Reaktionen auf der gleichen Seite nicht in Ordnung, liegt eine einseitige Schädigung der Rückenmarksbahnen vor. 

 

6.     Korrekturreaktion

Dieser Test erfolgt indem der zu untersuchende Fuß so weit gebeugt wird, daß der Hund mit dem Vorderfuß- bzw. Hinterfußrücken auf dem Boden aufsetzt. Ist das Tier (neurologisch) gesund, korrigiert es diese (Fehl-)Fußstellung innerhalb einer halben Sekunde. Bei Doggen wird, wenn diese Auffälligkeiten zeigen – um Verletzungen durch Torkeln, wodurch das Gewicht dann auf diesen „umgedrehten“ Fuß bzw. das Gelenk gebracht werden könnte – meist die abgewandelte Form dieser Untersuchung angewendet. Dabei wird der zu untersuchende Fuß auf eine Unterlage gestellt, die dann in seitlicher Richtung – vom Hund weg – gezogen wird. Erreicht die Schrägstellung eine für den Hund unangenehme Lage oder kommt man damit an den Punkt, an dem der Hund umzufallen droht, wird ein gesunder Hund den Fuß wieder in die senkrechte Position – unter den Körper – ziehen. Mittels dieser Untersuchung sollen Beeinträchtigungen in der Eigenwahrnehmung sowie im Bereich des Rückenmarks/der motorischen Bahnen festgestellt werden. Die zuerst beschriebene Methode (Standard) dient zur Erkennung von Beeinträchtigungen im Bereich der Füße, die zweite beschriebene Variante kann auf Störungen im Bereich der oberen Gliedmaßenabschnitte hindeuten. 

Anmerkung: In den allermeisten Fällen ist dieser Test auch aussagekräftig in den Fällen, in denen der Hund Schäden am Skelett oder der Muskulatur hat, da die Korrekturreaktion des Hundes in diesen Fällen normalerweise trotzdem erfolgt. 

 

7.     Tonische Nackenreaktion

Für diese Untersuchung muß der Hund stehen und der Kopf wird dann angehoben. Ist der Hund (neurologisch) gesund, wird er die Vorderbeine leicht strecken und die Hinterbeine leicht beugen. Wird der Kopf des Hundes gebeugt, wird der gesunde Hund die Vorderbeine leicht beugen und die Hinterbeine leicht strecken. Wird der Kopf z. B. zur linken Seite bewegt, wird das linke Vorderbein leicht gestreckt, daß rechte Vorderbein hingegen gebeugt. Erfolgt die Reaktion entgegengesetzt (das Bein wird gebeugt anstatt gestreckt), sind die Rezeptoren, die dem Nervensystem die Stellung und die Lage des Körpers bzw. der Extremitäten im Raum melden, geschädigt. In den allermeisten Fällen sind die Kleinhirnseitenstränge dann auch in Mitleidenschaft gezogen worden. Ist die Reaktion übertrieben oder fehlt sie ganz, liegt wahrscheinlich eine Schädigung des Kleinhirns vor. Beim Ausbleiben einer Reaktion kann auch eine Schädigung des Muskelimpulsgebers vorliegen. 

 

Röntgen

Um die Diagnose mit Sicherheit manifestieren zu können, ist das Röntgen – laut der Aussage der Tierärzte – unabdingbar. Meist wird ein Sedierung vorgeschlagen, aber unserer Erfahrung nach kann man darauf verzichten, wenn der Hund einem vertraut und man ihn so erzogen hat, daß er an Ihrer Stimme erkennt, daß nun nicht „diskutiert“ werden sollte, sondern er dies genau so tun muß, wie Sie es ihm sagen (wir sprechen hier nicht von Röntgenuntersuchungen, bei denen dem Hund Schmerzen – durch die Lage des zu untersuchenden Gliedes – zugefügt werden müssen!). Bei der Röntgenuntersuchung werden Aufnahmen vom Kopf/Hals in Normal- und gebeugter Stellung gemacht. Oft wird auch ein Kontrastmittel eingesetzt, um Verengungen im Wirbelkanal erkennen zu können. Ist dies der Fall, geht es ohne Sedierung – hat der Hund vorher beim Beugen/Strecken des Halses Schmerzen angezeigt -  nicht mehr, da der Hals nun stark gebeugt bzw. überstreckt wird. 

 

CT

und

MRT

 

Computertomographie (CT)

Diese Untersuchungen sind recht teuer und werden nicht zuletzt dadurch, daß es nicht so viele Kliniken/Praxen gibt, die über diese Geräte verfügen, relativ selten angewandt. Zwar ist es mittels des Einsatz dieser Apparaturen sehr sicher möglich, die entsprechenden Veränderungen im Halswirbelbereich zu erkennen, negativ ist jedoch, daß der Hund – da die Geräte nicht für Tiere entwickelt wurden – nicht optimal gelagert werden kann. Der Zweck des Einsatzes dieser Methoden ist der, die beim Röntgen mit Kontrastmittel entdeckten Verengungen entsprechend genau eingrenzen zu können. 

 

Magnetresonanztomographie (MRT)

Hier kann man sehr gut erkennen, wenn es zu Wirbelkompressionen gekommen ist. Bei der MRT handelt es sich – bislang – um das Verfahren, wenn es darum geht, den Hals betreffende Fehlbildungen bildtechnisch sichtbar zu machen. Sich verändernde Verengungen können auch mit dieser Methode nur ermittelt werden, wenn es – darüber hinaus – bereits zu anderen, sichtbaren Veränderungen gekommen ist. Dies – wie beim CT - auch dadurch bedingt, daß diese Geräte nicht optimal auf die Veterinärmedizin abgestimmt sind. Auch die Untersuchung mittels MRT verursacht hohe Kosten und auch hier verfügen nur wenige Kliniken/Praxen über ein solches Gerät. 

Therapien

 1.       Konservativ, mittels Operation

Je nach Diagnose wird der Druck auf die betroffenen Wirbelsegmente vermindert, oder diese werden stabilisiert oder die beiden Methoden werden kombiniert. 

Dekompression:

Die Standardoperation ist derart, daß man von der Unterseite des Halses zur Bandscheibe vordringt und die Unterseite des Außenrings der Bandscheibe entfernt. Zudem fräßt der Chirurg ein Loch in den Wirbelkörper, um so das Bandscheibenmaterial entfernen zu können. Sind mehr die seitlichen und rückwärtigen Bandscheiben betroffen, wird der Wirbelbogen des betroffenen (verengten) Bereichs entfernt. Dadurch erreicht man, daß das Rückenmark bei einer Stauchung/Quetschung nach oben ausweichen kann. Diese Methode ist nicht nur schwieriger, sondern auch deutlich riskanter, denn wird z. B. die Wirbelarterie verletzt, kann der betroffene Hund verbluten! 

Stabilisierung:

Da die Beweglichkeit der Wirbel zueinander unnatürlich groß ist, werden entweder die Dornfortsätze der Wirbel mit einer Metallplatte verbunden, oder die Gelenkfortsätze werden mittels Schrauben oder Drähten stabilisiert oder die Wirbelkörper selber werden mit Schrauben, Nägeln oder einer Platte verbunden. Spezialisten setzen manchmal – um entsprechende negative Reaktionen des Körpers auf das Fremdmaterial zu vermeiden – Knochentransplantate zur Stabilisierung ein. 

2.      Alternativ

Die Prognose für die oben beschriebenen chirurgischen Eingriffe ist meist gut, dennoch können die Risiken nicht wegdiskutiert werden. So weicht man – wenn der betroffene Hund die leichte Form des Wobbler-Syndroms hat und der Verlauf zudem stabil ist, auf die konservative Therapie aus. Hierbei steht die Ruhigstellung des Hundes im Vordergrund (kurze Spaziergänge, Leinenzwang, der Hund darf nicht springen/toben etc, zudem sollte wenn möglich – um den Hals nicht unnötig zu belasten – ein Geschirr verwendet werden) 

Anmerkung: Hier sollte man natürlich seinen Hund beobachten und auch darauf achten, wie er diese Schonsituation verkraftet. Es gibt – gerade bei Deutschen Doggen, die einen enormen Lauf- und Spieldrang haben und die – um ausgelastet zu sein – auch richtig toben müssen, immer wieder Hunde, die regelrecht depressiv werden, wenn sie von dem oben beschriebenen nahezu nichts mehr dürfen. Sie ziehen sich dann völlig in sich zurück, haben keinen Appetit mehr, und verlieren fast die Lebensfreude, etc. Dann sollte man natürlich abwägen, ob die alternative Methode wirklich für diesen Hund die beste Variante ist. 

 

 

 

 

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