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In dieser Rubrik haben wir die Krankheiten beschrieben, die - in welcher Form auch immer - einen entscheidenden Einfluß auf die inneren Organe der Deutschen Dogge haben. 

Sollten Sie Fragen zu den homöopatischen Mitteln haben, können Sie mich gerne kontaktieren. Gerne können Sie mich natürlich auch ansprechen, wenn Sie sonstige Fragen zur Gesundheit bzw. zu Krankheiten bei Doggen haben!

 

Diese Rubrik enthält (bisher) detaillierte Beschreibungen zu den Themen:

Deutsche Doggen und Magendrehung
Deutsche Doggen und Durchfall (streßbedingt)
Deutsche Doggen und Borreliose 
Deutsche Doggen und dilatative Kardiomyopathie (DCM)

 


Magendrehung

Allgemeines

Von allen Doggenhaltern gefürchtet, da die Überlebenswahrscheinlichkeit - auch bei einem Hund, der in einem sehr guten physischen Zustand ist - höchstens bei 50 % liegt, ist es jedoch zum Glück eher selten, daß diese Erkrankung auftritt, wenn man bestimmte Dinge im Zusammenleben mit der Dogge beachtet.

Als Doggenhalter empfiehlt es sich, für den Notfall vorzubeugen und - pro forma - eine Tierklinik in der Nähe ausfindig zu machen, die eine 24stündige Bereitschaft hat. Erkundigen Sie sich, ob man dort Erfahrung bei einer solchen Operation hat, denn diese ist umso erfolgversprechender, je mehr Erfahrung der operierende Arzt bzw. das dort tätige Team hat.

Vorbeugung:

Deutsche Doggen sollten 3 x am Tag gefüttert werden und danach auf keinen Fall mehr toben, spazieren gehen, herumspringen etc. Man kann die Hunde sehr leicht dazu erziehen, diese Ruhephase nach dem Fressen unbedingt einzuhalten. Wenn sie toben möchten, was vielen Hunden gerade nach dem Fressen in den Sinn kommt, ermahnt man sie dazu, dies zu unterlassen. Die Hunde gewöhnen sich sehr schnell daran, daß sie diesen Drang nicht ausleben sollen und es ist im Interesse der Hunde, dies auch konsequent durchzuhalten, denn die Wahrscheinlichkeit, daß es bei entsprechendem Toben zu einer Magendrehung kommt, ist enorm hoch.

Da wir leider die Erfahrung gemacht haben, daß viele Menschen denken, Vorbeugung in Bezug auf eine Magendrehung habe nur etwas mit Futter und/oder dem Toben nach dem Fressen zu tun, möchten wir an dieser Stelle einmal folgendes explizit erwähnen: Auch WASSER kann selbstverständlich eine Magendrehung hervorrufen oder begünstigen! Bei Spaziergängen z. B. sollte man darauf achten, daß der Hund nicht minutenlang an einer Pfütze oder einem Bach steht und Wasser aufnimmt (wir reden hier nicht von einigen Schlucken sondern von einer Menge Wasser). Läuft der Hund oder spielt er, was bei einem Spaziergang ja ganz normal ist, nachdem er Mengen von Wasser getrunken hat, kann es ebenso, auch ohne, daß der Hund Futter im Magen hat, zu einer Magendrehung kommen! Hunde, die z. B. ausschließlich mit Trockenfutter ernährt werden, trinken meist gerade nach der Futteraufnahme extrem viel, was das Volumen im Magen natürlich auch deutlich erhöht und die Gefahr entsprechend vergrößert. Auch sollte man bedenken, wann bzw. zu welchen Zeiten man seinen Hund füttert. Oft hören wir, daß der Hund z. B. gefüttert wird, BEVOR Besuch kommt. Was kann aber gerade passieren, wenn Besuch kommt? Der Hund freut sich, springt am Besuch hoch oder springt vor lauter Übermut und um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen in der Wohnung umher, bringt sein Spielzeug an oder fängt an, wüst damit zu toben, etc. Füttern Sie Ihren Hund bitte möglichst zu Uhrzeiten, wenn sichergestellt ist, daß der Hund nach der Nahrungsaufnahme auch eine Ruhezeit einhalten kann und nicht – durch was auch immer – ständig dazu animiert wird, umherzuspringen etc. Bei den hier beschriebenen Situationen/“Fällen“ handelt es sich leider nicht um theoretische Betrachtungen; dies waren ganz konkrete Situationen, in denen es – weil die Halter es nicht besser wußten – zu Magendrehungen gekommen ist. Und gerade in den Fällen, in denen es zu einer Magendrehung durch die Aufnahme von Wassermengen während des Spaziergangs gekommen war, endeten allesamt tödlich, denn eine Dogge kann man leider, ist man alleine unterwegs und auch in Gebieten, die von Spaziergängern nicht so frequentiert sind, nicht so einfach auf den Arm nehmen und die Strecke zum Auto oder zum nächsten Tierarzt tragen. 

Durch Gabi Hesel (www.tierfreunde-niederbayern.de) haben wir kürzlich erfahren, daß es weitere Ursachen für eine Magendrehung geben kann (wir haben bis dato von einem solchen Vorfall noch niemals gehört gehabt, aber man lernt ja bekanntlich nie aus….) und dies, OHNE, daß der Hund sich bewegt!

 Gründe für das Aufgasen und eine Magendrehung – ohne Bewegung – können z. B. die folgenden sein:

 

1.    

Streß:

Streß schlägt meistens auf den Magen. Und alles, was den Magen und eine normale Verdauung beeinträchtigt, kann zum Aufgasen und in der Folge davon zu einer Drehung des Magens führen. In diesem Fall (durch die Vergrößerung des Magenvolumens, genauer gesagt dadurch, daß der Magen – durch die Aufgasung - in der normalen Lage nicht mehr genug Platz hat) kann sich der Magen – auch ohne eine Bewegung des Hundes bzw. ohne, daß es zu einer Drehung/Schwingung des Magens gekommen wäre – drehen.

2.  

Gastritis

Hat der Hund sich z. B. eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung) zugezogen, kann dies – im Zusammenspiel mit ein wenig unverdauter Nahrung - zu einer Gasbildung und somit zum Aufgasen des Magens führen. 

3.  

Bakterien

Entstehen im Magen bestimmte Bakterien (z. B. durch Futter, was lange eingeweicht wurde), kann dies ebenfalls zu einer Gasbildung im Magen führen.

 

BITTE beherzigen Sie – zum Schutz Ihrer Hunde – diese Vorsichtsmaßnahmen, denn – so ist aus unserer Erfahrung heraus unsere Schätzung – 99 % aller Magendrehungen entstehen nicht durch Genetik (z. B. eine Pendelmilz, die den Magen zum Schwingen bringen und eine Magendrehung hervorrufen kann, auch, wenn der Hund KEINEN vollen Magen hat, ist extrem selten!), sondern einzig durch Unwissenheit. Mit anderen Worten: Werden diese o. b. Dinge beachtet, ist die Gefahr, daß Ihr Hund an einer Magendrehung stirbt, extrem gering!

Wir werden immer wieder gefragt, ob auch Welpen eine Magendrehung bekommen können. Wir können dazu nur sagen, daß wir aus unserer Erfahrung und Gesprächen mit diversen Tierärzten heraus nur sagen können, daß wir bis dato von keinem solchen Fall gehört haben, ABER - wie ja im oberen Teil ausführlich beschrieben - kommt eine Magendrehung nicht von ungefähr oder einfach mal so zustande. Es besteht IMMER (genetische Besonderheiten, wie z. B. eine Pendelmilz, sind hier nicht gemeint) ein Zusammenhang zwischen Nahrungs-/Wasseraufnahme, Bewegung und der Magendrehung. 

Daher raten wir dazu, Giganten, wenn man sie denn von Welpe an und so diese Chance hat, von Anfang an daran zu gewöhnen, daß nach dem Fressen eine Ruhephase von mindestens 2 (besser sind 3!) Stunden einzuhalten sind. Wir wissen sehr wohl, daß Welpen sich gerade nach dem Fressen sehr wohl fühlen und oft dazu neigen, gerade dann umherzutollen (auch erwachsene Hunde sind hiervon nicht ausgenommen) und es anfangs überhaupt nicht einsehen können, warum sie gerade jetzt ruhen sollen. 

Bitte bleiben Sie hier – zum Wohle Ihres Hundes - unbedingt konsequent!!! Hunde sind Gewohnheitstiere und so ist es nach einer Weile für den Welpen ganz selbstverständlich, daß nach dem Fressen nicht getobt werden darf, sondern daß dann eben eine Ruhephase eingelegt werden muß. Auch ist es kein Problem, dies einem erwachsenen Hund – egal, in welchem Alter man ihn oder sie übernimmt – beizubringen, denn anders, als wir es immer wieder hören – haben wir noch keinen Hund gehabt/übernommen, der – auch wenn er bereits 10 Jahre und älter war – nicht noch alles gelernt hätte. Bleiben Sie auch hier konsequent. Wir wissen, daß dies bei der Übernahme eines erwachsenen Hundes auch nicht immer einfach ist, denn wenn der Hund es als Welpe nicht gelernt hat, nach dem Fressen Ruhe zu halten, dann tobt er meist – wenn er erwachsen ist – nach dem Fressen auch noch umher. Aber auch dies kann und muß man trainieren, wenn man keine Magendrehung riskieren möchte!


Symptome:

Der Hund ist extrem unruhig, läuft hin und her, legt sich hin, steht wieder auf ... Er versucht zu erbrechen, aber außer ein wenig Schaum würgt er nichts aus. Wenn man zu lange wartet, eine Tierklinik aufzusuchen, oder vielleicht nicht zu Hause war, während diese Symptome auftraten, gast der Hund auf. Die Gase, die durch die Magendrehung entstehen, lassen den Hund tonnenförmig erscheinen, eine Taille z. B. ist nicht mehr zu erkennen.

 

 

Maßnahmen:

Wenn Ihr Hund extrem unruhig ist UND Sie Versuche des Erbrechens beobachten, bei denen, wie beschrieben, außer ein wenig Schaum nichts kommt, fahren Sie mit Ihrem Hund  s o f o r t  in die nächste Tierklinik. Rufen Sie unbedingt vorher dort an und kündigen Sie eine Dogge mit Verdacht auf Magendrehung an. Diese Operation ist nicht unkompliziert und hat natürlich mehr Chancen auf Erfolg, wenn das operierende Team sich schon vor Ihrer Ankunft entsprechend vorbereiten kann (es sind mindestens 1 Arzt und 1 bis 2 Helfer nötig, um den Magen, wenn der Bauchschnitt erfolgt ist, zu drehen). Je früher Sie in die der Tierklinik ankommen, desto besser, denn viele Doggen sterben an akutem Kreislaufversagen, bevor mit der eigentlichen Operation überhaupt begonnen werden kann.


Magendrehung und das Leben danach

Erläuterungen

Aus unserer Erfahrung heraus ist es – für die Maßnahmen, die im Anschluß an die Operation folgen sollten/müssen - unerheblich, ob es sich bei der Magendrehung um eine vollständige oder „nur“ teilweise Drehung gehandelt hat, ob eine Pendelmilz die Ursache war oder ob es sich um eine klassische Magendrehung durch z. B. Toben nach dem Fressen oder Toben nach Aufnahme von viel Trinkwasser gehandelt hat. Auch ist es unerheblich, ob die Deutsche Dogge, die die Operation überstanden hat, jung oder alt ist. Die Ausgangssituation – nach einer solchen Operation – ist bei allen Hunden gleich: Es wird Monate und teilweise sogar 1 bis 1 ½ Jahre (in extremen Fällen auch länger) dauern, bis die Deutsche Dogge (bei anderen Rassen sieht es nicht anders aus!) Futter/Nahrung/Trinkwasser wieder so aufnehmen kann, wie vor der Operation! Hier ist also Know-How und Geduld gefragt.

Da wir in der letzten Zeit – durch Anfragen am Telefon bzw. per Mail – in dieser Hinsicht des öfteren mit Meinungen von Tierärzten konfrontiert wurden, mit denen wir in keinem Fall konform gehen können, möchten wir nachfolgend erläutern, welche Maßnamen wir bei den Hunden, die wir nach einer solchen Operation übernommen haben, durchgeführt haben. Leider ist – unserer Meinung nach – eine solche Erläuterung/detaillierte Schilderung nötig geworden, da die meisten Tierärzte, mit deren Meinung wir konfrontiert wurden, die Deutschen Doggen – trotz erfolgreicher Operation – einschläfern wollten, weil die Doggen z. B. 2 Tage nichts fressen wollten oder Nahrung wieder erbrochen haben, etc!!! 

Wir möchten dadurch vermeiden, daß Sie als Halter eines wegen Magendrehung operierten Hundes nicht richtig aufgeklärt werden und so meinen, daß der Hund nach spätestens 1 Woche wieder fit sein müßte, Ihre Dogge evtl. – wenn dem nicht so sein sollte – einschläfern lassen, da Sie vielleicht der Ansicht sind, daß Sie Ihren Hund quälen. Auch haben wir jeweils – anders als der Chirurg – die Phase nach der Operation betreut und können sagen, daß wir - bis zum heutigen Tage – nicht nur alle Doggen, die eine Magendrehungs-Operation überstanden hatten durchbringen konnten, sondern daß bei allen – nach der oben beschrieben Zeit – wieder ein normales Leben möglich war. 

Was passiert bei einer Magendrehung?

1.    Ausgangssituation:

Um die nachfolgend aufgeführten Maßnahmen besser verstehen bzw. einschätzen zu können, möchten wir vorab noch einmal kurz erläutern, was bei einer Magendrehungsoperation (in seltenen Fällen ist es auch möglich, den Magen manuell zu drehen, ohne den Hund operieren zu müssen. Dies ist für den Hund natürlich viel schonender, so daß die auftretenden Folgen in ihrer Ausprägung auch nicht so schwerwiegend sind. Im Nachfolgenden möchten wir auf diese Fälle jedoch nicht eingehen, da es sich dabei – unserer Erfahrung nach – um Sonderfälle handelt) eigentlich passiert bzw. wie man sich diese vorzustellen hat:

 

Der gedrehte Magen quetscht sowohl große Gefäße als auch die Milz ab. Dies führt zu einer extremen Belastung des Kreislaufs und meist auch zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen. 

 

Um – bei dieser immer sehr ungünstigen Ausgangssituation - überhaupt mit der Operation beginnen zu können, wird der Magen erst einmal – durch eine Sonde oder Punktion – druckentlastet. Zudem sind – so sie denn aufgetreten sind – Schockzustände und/oder Herzrhythmusstörungen zu behandeln.

 

Erst wenn der Kreislauf stabilisiert wurde und die anderen, oben beschriebenen Symptome „im Griff“ sind, kann mit der Operation begonnen werden (dies ist immer ein Wettlauf gegen die Zeit, denn einerseits muß der Hund einigermaßen stabil sein, damit die Operation überhaupt eine Chance auf Erfolg hat, andererseits erhöhen sich die Überlebenschancen dramatisch, je früher mit der Operation begonnen wird!) 

 

Der Bauchraum des Hundes muß geöffnet werden, um den Magen erreichen zu können. Der Magen wird entleert und gründlich gespült. Auch ist es (die Wahrscheinlichkeit nimmt extrem zu, je später mit der Operation begonnen werden kann) leider oft der Fall, daß die Milz – durch das Abquetschen - irreparabel geschädigt wurde und auch entfernt werden muß.

 

Dann werden der Magen (und im Falle, daß sie nicht irreparabel geschädigt und entfernt wurde, auch die Milz) reponiert (Reponieren = Zurückbringen in eine [annähernde] Normallage) und (hoffentlich) an der Bauchwand festgenäht. Dies – so haben Studien ergeben – stabilisiert die Normalstellung des Magens und erhöht die Chance, daß ein erneutes Drehen nicht mehr vorkommt (ganz ausschließen läßt sich dies dadurch jedoch nicht!)

In jedem Fall ist also Fakt, daß diese Operation eine enorme Belastung für den Hund im Allgemeinen und für den Magen (und die Milz) im Besonderen darstellt. So dürfte es nicht schwer nachzuvollziehen sein, daß sich kein Magen – nach einer solchen Operation – innerhalb von Kürze wieder erholen kann/wird!

2.        Folgen im Detail

In allen uns bekannten Fällen war die Magenschleimhaut, die ja 

a.       die innere Auskleidung des Magens darstellt, 

b.      sowohl die Magensäure bildet, als auch für die Bildung der am Verdauungsprozeß beteiligten Sfoffe zuständig ist und 

c.       den Magen mit einer dicken Schleimschicht auskleidet und so die Magenwand vor der Magensäure schützt

nach der oben beschriebenen Operation praktisch nicht mehr existent. Was bedeutet dies konkret? Füttert man dem Hund nun „normale“ Nahrung, ist es – betrachtet man die Funktionen, die die Magenschleimhaut hat – mehr als logisch, daß er 1. Magenschmerzen bekommt und 2. diese Nahrung meist wieder erbricht!!! Dies hat dann einen Teufelskreis zur Folge, denn die Hunde sind ja nicht dumm und können sehr wohl eine Verbindung zwischen der Futteraufnahme und den Folgen herstellen (dies ist – nach dieser Operation – meist auch bei den Hunden der Fall, die sonst sozusagen alles in sich „hineinschaufeln“, was ihnen „vor die Schnauze kommt“, denn die meisten Hunde fühlen sich nach dieser Operation nicht besonders und fressen daher eher lustlos und ohne Appetit.), was dann wiederum dazu führt, daß sie nicht mehr fressen möchten und die Aufnahme von Nahrung/Trinkwasser regelrecht verweigern. Dies führt dann natürlich wiederum dazu, daß der Hund immer mehr abbaut bzw. nicht aufbauen kann. !

Maßnahmen nach überstandener Operation

1.    VOR der Nahrungsaufnahme

Um dem Hund einerseits Nahrung (was genau, folgt weiter unten) zuführen zu können und andererseits diese fürchterlichen Magenschmerzen und das Erbrechen ersparen zu können, geben wir ca. 1 bis 1 ½ Stunden BEVOR der Hund „gefüttert“ werden soll, 1 Tablette Ranitidin (Gebrauchsinformation beachten!). Ranitidin ist ein H2-Antihistaminikum und hemmt die Magensäureproduktion. Zudem legt sich durch Ranitidin eine Art Netz über das Mageninnere, wodurch die oben beschriebenen Reaktionen verhindert werden.

2.    Art der Nahrung / Nahrung im Detail

In der ersten Zeit geben wir extrem leichte, gut verträgliche und den Magen nicht belastende Kost. Wir füttern in solchen Fällen Heilnahrung (das Pulver verrühren wir mit abgekochtem Wasser) vermischt mit gekochtem Hühnchenfleisch (ohne Knochen und die fettigen Stücke sowie die Haut bitte aussortieren!!!), gekochtem Fisch, Reis, etc. 

Hier ist sehr behutsam vorzugehen! Als erste Mahlzeit erhält der Hund nicht mehr als eine Handvoll des oben Beschriebenen. Dann wartet man 2 bis 3 Stunden und schaut, wie der Hund dies vertragen hat. Hat er keine Probleme (keiner unserer Hunde hatte bis dato nach einer solchen, oben beschriebenen ersten Mahlzeit Probleme), gibt man nach ca. 3 Stunden eine vergleichbare Mahlzeit, und so weiter. Die ersten 3 bis 5 Tage füttern wir nur die oben beschriebene Kost und steigern – nach ca. 4 Tagen – wenn der Hund die Nahrung ohne Probleme verträgt – die Menge der einzelnen Mahlzeiten. Aber NICHT zur ursprünglichen Menge!!! Bis der Hund diese Mengen wieder verträgt, dauert es eine ganze Weile! Hatte der Hund anfangs keine Probleme mit der Nahrungsaufnahme, sie steigern die Menge und es treten Probleme auf, dann reduzieren Sie die Menge wieder. Man muß sich hier in ganz kleinen Schritten nach vorne tasten. 

Daß der Hund  -bei dieser kalorien- und fettarmen Nahrung – kein Gewicht aufbauen kann bzw. Gewicht verlieren wird, ist klar, aber – unserer Meinung und Erfahrung nach – in der Anfangszeit leider nicht zu verhindern. Hier muß man sich fragen, was das geringere Übel darstellt und es ist eindeutig besser, langsam vorzugehen und der Magenschleimhaut/dem Magen Zeit zur Regeneration zu geben, als schnell Gewicht aufbauen zu wollen und Nahrung zu füttern, die der Hund sowieso nicht verträgt und daher ausbrechen wird. 

Hat der Hund – mit den oben beschriebenen Maßnahmen - einige Tage keine Probleme mit der Nahrungsaufnahme gehabt, mischen wir – zu –Beginn – Babybrei (Keks- oder Griesbrei. Auch diesen mit abgekochtem Wasser anrühren, auf keinen Fall mit Milch!!) mit der Heilnahrung, der Rest bleibt gleich. Um Durchfall durch die Gabe des Babybreis vorzubeugen, können gekochte, kleingematschte Kartoffeln dazugefüttert werden. 

Nach einer Weile – nach ca. 8 Tagen – kann mit der Gabe von z. B. Blättermagen (kleinen Mengen!), Herz etc. (wichtig ist, daß die Nahrung möglichst fettarm ist, um Durchfall zu vermeiden und den Magen nicht allzu sehr zu belasten) begonnen werden. 

Hinweis 1 

TROCKENFUTTER:

Bitte füttern Sie – Ihrem Hund zuliebe – KEIN Trockenfutter. Was wir generell von der Fütterung von Trockenfutter halten, haben wir ja hier (LINK) detailliert beschrieben, aber allgemein können wir ja immer nur raten. Trockenfutter bei einem gesunden Hund zu füttern, ist eine Sache, aber im Falle eines Hundes, der eine Magendrehungsoperation hatte, eine andere Sache. Trockenfutter ist für den Magen/Darm eines Hundes (in jedem Fall) extrem schwer zu verarbeiten, da es sich dabei nun mal nicht um die normale Nahrung eines Hundes handelt. Vermeiden Sie diese extreme Belastung – nach einer solchen Operation – bitte unbedingt. Wenn Sie kein Frischfleisch (Blättermagen etc.) füttern möchten, verwenden Sie Dosenfutter (es gibt hier mittlerweile eine große Auswahl an Sensitivefutter, für magenempfindliche Hunde oder Hunde, die Durchfall haben, etc. Dieses Futter wird – unserer Erfahrung nach – auch sehr gut vertragen. 

3.    Trinkwasser

Wir haben – um dem Magen die Regeneration zu erleichtern – in der ersten Zeit nur abgekochtes Wasser verabreicht. Und dies auch kontrolliert, daß heißt, wir haben den „frisch“ operierten Hunden niemals eine Schüssel mit Trinkwasser hingestellt, so daß sie hätten- ohne unsere Kontrolle – trinken können. Wie beschrieben, kann die Aufnahme von sehr viel Wasser auch zu einer Magendrehung führen und oft neigen die Hunde – gerade nach einer solchen OP dazu – sehr schnell sehr viel Wasser aufzunehmen. 

Trinkwasser also am besten abkochen und auch kontrolliert – in kleinen Mengen – darreichen. 

 

Hinweis 2 

SCHRITTWEISES 

VORGEHEN

Das A und O ist in jedem Fall, LANGSAM voranzugehen. Die Anzahl der Mahlzeiten/die Trinkwassergabe langsam zu erhöhen, die Mengen langsam zu steigern, etc. Je mehr Geduld Sie haben, desto besser für Ihren Hund, denn desto unwahrscheinlicher ist es, daß Rückschritte zu erwarten sind!

 

Bitte geben Sie – auch wenn es Rückschritte geben sollte – nicht auf! Daß Ihr Hund diese schwere Operation überlebt hat, zeigt, daß er leben kann und will!!!

 

Neueste Studien zum Thema Magendrehung:

Diese besagen, daß die überwiegende Anzahl der Magendrehungen spät abends oder sogar nachts passieren. Daraus wird nun die Schlußfolgerung gezogen, daß nicht ein voller Magen und Bewegung mit diesem ursächlich für den Hauptteil der Magendrehungen sind bzw. sein können.

 Unsere Meinung zu dieser Schlußfolgerung: 

Wir können uns – aus unserer Erfahrung heraus und bedingt durch unsere eigenen, sehr akribischen Nachforschungen bei den vielen uns bekannten Fällen - nicht dieser Schlußfolgerung anschließen. Unserer Erfahrung und Meinung nach ist nicht die Zeit entscheidend, zu der die Magendrehung auftritt (oder evtl. erst bemerkt wird!), vielmehr sind hier viele gezielte Fragen notwendig, um der eigentlichen Ursache auf den Grund kommen zu können. Folgende Details müßten jeweils bekannt sein, um einen Zusammenhang zwischen Bewegung mit vollem Magen und Magendrehung definitiv ausschließen zu können. Dies setzt natürlich voraus, daß die Halter ihren Hund sehr genau kennen und die betreffende Zeit mit ihm verbracht haben, um diese Fragen auch definitiv beantworten zu können!

1.     In welchem Zustand war der Hund, als die Magendrehung vom Halter bemerkt wurde? 

Es ist uns zwar unverständlich, aber wir werden täglich damit konfrontiert, daß Menschen zwar Giganten halten, über die Besonderheiten dieser Hunde jedoch nichts wissen. So kommt es meist dazu, daß die Halter mit dem Hund erst dann in die Klinik fahren, wenn dieser – durch die angestauten Gase - schon aufgedunsen ist und dadurch auch für den Unwissenden offensichtlich wird, daß mit dem Hund etwas nicht stimmen kann. Hier kann es also sein, daß zwischen der eigentlichen Magendrehung und der Fahrt in die Klinik etliche Zeit vergangen ist, wodurch der Zusammenhang, daß es zur Magendrehung bereits weit vorher gekommen ist, nicht mehr unbedingt offensichtlich ist.

2.    Hat der Hund große Mengen Wasser zu sich genommen?

Sowohl Halter, die um die Gefahr einer Magendrehung wissen, als auch Ärzte, die hier Befragungen durchführen, kommen in den allermeisten Fällen nicht auf die Idee über aufgenommene Wassermengen zu sprechen bzw. danach zu fragen. Gerade wenn der Hund (nicht artgerecht) mit Trockenfutter ernährt wird, ist es – für diese Art der Fütterung – normal, daß – meist einige Zeit nach der Futteraufnahme - große Mengen Wasser getrunken werden. Dies gerade bei Giganten, die ja eine entsprechend große Menge an Trockenfutter erhalten. So kann es zwar vorkommen, daß die Magendrehung tatsächlich nachts stattfindet, ursächlich war dann aber trotzdem ein übervoller (Wasser-)Magen. 

3.    Wie definiert man „Bewegung“?

Viele Menschen denken, daß Bewegung „nur“ tatsächliches Tollen, Umherspringen etc. mit vollem Magen bedeutet. Tatsache ist jedoch, daß es ebenso zu einer Magendrehung kommen kann, wenn der Hund z. B. gefressen hat und sich danach – wie dies viele Giganten tun – zum Schlafen auf den Rücken legt! 

 

Wir könnten diese Liste an Fragen und Begründungen noch „ellenlang“ fortführen, denken jedoch, daß die oben genannten Beispiele verständlich machen, warum wir gegenteiliger Meinung sind. 

Interessant fänden wir auch die Antwort der Forschenden auf die Frage, wodurch es denn – ihren Studien folgend – abends/nachts überhaupt zu einer Magendrehung gekommen ist! Uns ist in all den Jahren kein einziger Fall bekannt geworden, bei dem es – bei einem Hund der - mit einem leeren Magen - und nur in Platzposition auf dem Sofa gelegen hat zu einer Magendrehung gekommen wäre! Unserer Erkenntnis und Erfahrung nach müssen 2 Voraussetzungen gegeben sein, damit es überhaupt zu einer Magendrehung kommen kann:

a.   Der Magen muß gefüllt sein (und hier ist nicht gemeint, daß er übervoll sein muß! Wie oben beschrieben, reichen, wenn es zu einer Gasbildung durch z. B. Bakterien kommt, auch schon kleinere Mengen aus), 

b.  Etwas muß passieren bzw. passiert sein, damit dieser in Schwingung gebracht wird. 

c.   Es muß – wodurch auch immer – zu einer Gasbildung im Magen gekommen sein.

Ein voller Magen, der nicht in einer der oben beschriebenen Weisen „bewegt“ wird, kann nicht drehen und ein leerer Magen, der zudem frei von Gasen ist, kann ruhig schwingen, ohne, daß es hier zu Komplikationen kommen würde

 

 

Durchfall (streßbedingt)

Erklärung

Jede Rasse hat ihre Besonderheiten und "Zipperlein". Bei Deutschen Doggen kann man den "streßbedingten" Durchfall als solches bezeichnen. Deutsche Doggen sind sehr sensibel und einige Krankheiten treten auch durch diese Sensibilität auf. Hierzu gehört zum Beispiel Durchfall. Wenn Doggen gestreßt sind, z. B. durch Abgabe oder weil sich in ihrem Umfeld etwas Entscheidendes geändert hat (die Bezugspersonen haben sich getrennt, Frauchen ist - z. B. arbeitsbedingt - mehr außer Haus, ...), reagieren sie häufig mit Durchfall. 

Daher im nachfolgenden kurz einiges zu streßbedingtem Durchfall, da wir die Erfahrung gemacht haben, daß hier oft nicht erkannt wird, daß es sich nicht um eine Infektion handelt, sondern daß - um der Erkrankung Herr zu werden - die Ursache behoben werden muß. Wir hoffen, damit vielen Doggen die Gabe von diversen Medikamenten und das Durchstehen von diversen Tests zur Ursachenforschung ersparen zu können.

Abhilfe

Gerade wenn eine Dogge z. B. Durchfall hat, gilt es, sich zu fragen, ob dies ein streßbedingter Durchfall sein kann (überlegen Sie, was sich im Umfeld der Dogge geändert hat), bevor man zu starken Medikamenten greift oder ob es sich um eine Infektion handeln könnte. Dies ist wichtig für die Behandlung, denn bei streßbedingtem Durchfall sollte versucht werden, die Ursache - soweit möglich - zu beheben, um nicht nur die Symptome zu behandeln. Zur Behandlung des Durchfalls gibt es z. B. diverse homöopatische Mittel, die hervorragend helfen.

Leidet Ihre Deutsche Dogge unter (länger anhaltendem) Durchfall und Sie können die Ursache nicht ermitteln, können Sie sich gerne an uns wenden. Bisher ist es uns noch immer gelungen, der Ursache auf den Grund zu kommen! Damit uns dies auch bei Ihrem Hund gelingen kann, sollte Ihre Mail folgende Angaben enthalten:

 

Rasse
Geschlecht
Alter
Was füttern Sie?
Wie oft am Tag und welche Mengen füttern Sie?
Hat es in der letzten Zeit Veränderungen bei Ihnen gegeben, die Ihre Dogge gestreßt haben könnten? Wenn ja, was war das?
Welche Art von Durchfall hat Ihr Hund?
Wann hat der Durchfall angefangen? Was ist zeitgleich damit einhergegangen (Sie haben andere Hunde getroffen, die z. B. einen matten Eindruck machten, Sie sind im Regen/bei Kälte lange unterwegs gewesen, Sie hatten Ihren Hund zur Betreuung anderen Menschen gegeben, Ihre Dogge hat sich am Mülleimer selber bedient oder hat unterwegs etwas Freßbares aufgenommen, etc.)

Was muß unbedingt beachtet werden, wenn Ihre Dogge Durchfall hat/hatte?

Länger anhaltender Durchfall zerstört auch IMMER Bakterien etc, die für bestimmte Prozesse im Körper notwendig sind. So werden auch Darmbakterien, die für die Verdauungsprozesse unerläßlich sind, in starkem Maße abgetötet. Hier gilt es erst einmal, den Durchfall in den Griff zu bekommen (homöopatische Mittel helfen hier extrem gut!) und dann muß die Darmflora wieder aufgebaut werden. Früher haben wir in diesen Fällen Darmgel verabreicht, heute bekommen unsere Hunde selbstangesetzten Kefir, der alle für die Darmflora wichtigen Bakterien enthält! Die Erfolge, die wir damit haben, sind enorm, zudem ist es die natürlichste Art, die Darmflora wieder aufzubauen, die wir kennen! Eine ausführliche Beschreibung zum Thema „Kefir“ finden Sie in unserem (Shop). 

 

 

Borreliose 

(Zecken-Borreliose, auch Lymne Borreliose genannt)

Eine Infektion mit Borrelien ist eine sehr ernste Erkrankung, die – unbehandelt – zum Tode führen kann!

Prophylaxe

Am besten ist es selbstverständlich immer, Infektionskrankheiten erst gar nicht aufkommen zu lassen. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:

 

1.       Man verwendet keine Medikamente, sondern untersucht den Hund nach jedem Spaziergang genauestens

2.     Man setzt entsprechende Medikamente als Prophylaxe ein

3.     Man läßt den Hund impfen

 

Zu 1.

Wird kein Prophylaxe-Medikament verwendet, sollte man beim Absuchen des Hundes große Sorgfalt walten lassen, damit verhindert wird, daß die Zecke den Hund beißt. Denn kann dies verhindert werden, ist eine Infektion mit Borreliose eben auch ausgeschlossen!

Leben Sie jedoch mit Ihrem Hund in Gebieten, die als Borreliose-Zone gelten oder fahren Sie mit Ihrem Hund in solche Gebiete in Urlaub, empfehlen wir jedoch, den Hund entsprechend zu schützen, da man – trotz Absuchen des Hundes – nicht immer sicher sein kann, alle Zecken zu finden, die ja – haben sie noch nicht angebissen – nicht gerade groß sind und das Erkennen – je nach Farbe des Hundes – zusätzlich erschwert wird.

 

 

Zu 2.

Wenn man sicher gehen möchte, daß der Hund – soweit dies möglich ist – von Zeckenbissen verschont bleibt, sollte man von Ende Januar bis Anfang November (je nach Witterung) entsprechende Medikamente, z. B. in Form von Spot-on oder Spray – verwenden. Dadurch werden bereits viele Zecken davon abgehalten, sich gerade diesen Hund als Wirtstier auszusuchen und die, die doch anbeißen, werden durch den in diesen Mitteln enthaltenen Wirkstoff abgetötet. Da jedoch kein Mittel 100%ig wirksam ist, sollte man auch in diesem Fall die Hunde nach dem Spaziergang gründlich absuchen.

 

 

Zu 3.

Zur Impfung möchten wir folgendes zu bedenken geben: Die vielfach angebotene Impfung schützt ausschließlich gegen EINEN der bekannten Erreger, gewährleistet keinen 100%igen Schutz  und wird selbst in der Fachwelt heftigst diskutiert. Sollte man sich trotzdem dazu entschließen, seinen Hund impfen zu lassen, muß vorher unbedingt abgeklärt werden, ob beim Hund nicht schon eine Infektion vorliegt. Würde man in eine solche hineinimpfen, könnte dies für den Hund tödlich sein!

 Entfernung von Zecken

1.       Hierzu sollte man eine Zeckenzange benutzen, da diese den Vorteil bietet, daß man nicht gleichzeitig drücken (um die Zecke zu umschließen) und drehen muß. 

2.     Es ist darauf zu achten, daß man die Zeckenzange so an der Zecke ansetzt, daß die in der Haut des Hundes befindlichen Mundwerkzeuge gegriffen werden.

3.     Nun dreht man (die Drehrichtung ist nicht von Bedeutung!) – vorsichtig – so lange, bis die Zecke sich löst.

 

Hinweis 1:

Achten Sie unbedingt darauf, den Zeckenkörper nicht zu fest zu drücken oder zu quetschen, denn dort liegen die Speicheldrüsen, die die Borrelienbakterien enthalten!

 

 

Hinweis 2:

Verwenden Sie auf keinen Fall Öl, Nagellack oder Klebstoff, um die Zecke abzutöten. Hat die Zecke angebissen, befindet sie sich mit dem hinteren Teil ihres Körpers außerhalb des Hundes befindet, da sich im hinteren Teil die Atmungsorgane befinden. Streichen Sie nun z. B. Öl über den Teil, mit dem die Zecke atmet, erhöhen Sie dadurch die Gefahr, daß die Zecke – durch den Streß – infizierten Speichel aussondert! 

 

 

Hinweis 3:

Wir wissen, daß neueste Erkenntnisse dazu raten, die Zecke herauszuziehen. Wir können dazu nur sagen, daß wir im Laufe der Jahre schon etliche Zecken – durch Drehen – entfernt haben und da wir – mit dieser Methode – bis dato noch alle Zecken vollständig entfernt haben, werden wir auch weiterhin dabei bleiben.

 Was tun mit der entfernten Zecke?

Diese sollten in jedem Fall getötet werden, um sicherzustellen, daß sich diese nicht in Ihrem Garten oder in Ihrem Haus einnisten (ACHTUNG: Zecken können – ohne Nahrung – mehrere Jahre überleben!!). 

Haben Sie die Zecke nicht vollständig entfernen können, können Sie einen Tierarzt aufsuchen, damit dieser den Kopf entfernt oder die entsprechende Stelle – sollte eine Entfernung nicht möglich sein – mit einer antibiotischen Salbe behandeln kann. 

Übertragung

Die Zecken-Borreliose (oder auch Lymne Borreliose) ist eine meist chronisch verlaufende, bakterielle, schwierig zu diagnostizierende Infektionskrankheit. Borreliose wird durch einen Zeckenbiß der Zecken übertragen, die den entsprechenden Erreger (Bakterien namens Borrelien. Diese sind winzig und korkenzieherartig) in sich tragen. Die Borrelien-Erreger wandern vom Verdauungstrakt der Zecke in die Speicheldrüse und – beim Blutsaugen – von dort in die Haut des Hundes. Je länger die Zeit ist, in der die Zecke saugt, desto größer ist die Gefahr, daß der Hund sich mit Borreliose infiziert. Diese Borrelien können sich – nach einer Infektion – über den Blutkreislauf im gesamten Organismus ausbreiten und dabei jedes Organ, das Gewebe, die Gelenke sowie das Nervensystem befallen.

Zeckenaktivzeit

Die Zeckensaison beginnt im März und endet im Oktober; der jeweilige Höhepunkt liegt im Frühsommer bzw. im Herbst.

Inkubationszeit

Von der Ansteckung bis zum Ausbruch können mehrere Wochen, Monate, manchmal sogar Jahre vergehen. 

Symptome

Bei Hunden verläuft die Infektion oftmals symptomlos, zudem konnte man bisher beim Hund nicht beobachten, daß Lokalreaktionen an der Zeckenbißstelle aufgetreten sind (beim Menschen wird eine Erkrankung teilweise dadurch angezeigt, daß rote, halbmondförmige bis kreisrunde Stellen an oder in der Nähe des Zeckenbisses entstehen).  Sichtbare Symptome entstehen häufig erst, wenn der Hund erneut von einer mit Borrelien infizierten Zecke gebissen wird, oder wenn die Erreger, die bis dato im Körper „geschlummert“ haben, aktiviert werden. 

Da die anfänglichen Symptome nicht sehr krankheitsspezifisch sind und bei vielen Infektionskrankheiten auftreten können, ist es nicht leicht, Borreliose zu diagnostizieren. Symptome, die auftreten können, sind (Hinweis: Zeigt Ihr Hund eins oder mehrere der nachfolgend beschriebenen Symptome, muß dies nicht zwingend bedeuten, daß er an Borreliose erkrankt ist, denn z. B. Schmerzen in den Gelenken etc. können auch von Arthrosen verursacht werden! Hier sollte das Gesamtbild beobachtet und bewertet werden):

 

è    Müdigkeit/Schlaffheit/Lustlosigkeit

è    Appetitlosigkeit

è    Fieber

 

Im zweiten Schritt der Borreliose kann man die nachfolgenden Symptome beobachten:

 

è    Steifheit in den Gliedmaßen

è    Lahmheit

è    Schwellungen der Gelenke / Schmerzen in den Gelenken (hierbei sind meist nicht ausschließlich die Gliedmaßen der Vorder- oder Hinterbeine betroffen, meist schwellen erst die vorderen Gliedmaßen an und anschließend die hinteren Gliedmaßen oder umgekehrt)

è    Schmerzen in der Muskulatur (besonders auffällig zu beobachten, wenn der Hund gelegen hat und dann aufsteht! Diese Schmerzen in der Muskulatur entstehen durch eine Überreaktion des Immunsystems)

 

Im weiteren Verlauf der Borreliose können die nachfolgenden Symptome auftreten:

 

è    Nervenentzündungen

è    Überempfindlichkeiten im Rückenbereich

è    Herz-/Nierenprobleme

è    Hautentzündungen (eher selten. Erscheinungsbild: Extreme Rötung der Haut, Stellen nässen wässrig)

 

Diagnose/Testverfahren

Es ist nicht möglich, Borrelien im Blut, im Liquor oder im Harn nachzuweisen! Möglich sind jedoch serologische Antikörper-Tests (aus dem Blut des Hundes wird ein Serum erstellt, welches im Labor dann entsprechend untersucht werden kann). In manchen Praxen, die die entsprechenden Möglichkeiten dazu haben, wird ein Immunomigrationsschnelltest empfohlen, da damit eine Diagnose direkt in der Praxis erfolgen kann. Da das Ergebnis dieses Tests jedoch nicht hilfreich aussagekräftig ist, können wir hierzu nicht raten.

Was bei allen Tests auf jeden Fall sichergestellt sein muß, ist, daß sie in der Lage sind, alle auf der Welt bekannten Borrelienarten zu erkennen! Ist dies nicht so, kann z. B. - durch Kreuzreaktionen – bei gesunden Hunden eine Infektion mit Borrelien festgestellt werden.

Was deutet – mit hoher Wahrscheinlichkeit – auf Borrelien hin und wann kann man eine Infektion mit Borrelien mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen?

 

è    Ist der Anfangstiter sehr hoch oder ist ein 4facher Titeranstieg zu beobachten, kann dies für eine Infektion mit Borrelien beweisend sein.

è    Ist der Titer negativ, kann eine Infektion mit Borrelien mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.

 Behandlung

Die Behandlung der eigentlichen Infektion erfolgt – meist über einen Zeitraum von 2 bis 4 Wochen – mit Antibiotika. Für die (teilweise starken) Schmerzen werden schmerzlindernde, zum Teil kortisonhaltige, Schmerzmittel verabreicht. Hat sich die Infektion auf die Nerven niedergeschlagen, wird hier meist eine Vitamin-B-Gabe verabreicht. Je nach Hund und Symptomen kann man auch mit unterschiedlichen homöopatischen Medikamenten sehr gute Erfolge erzielen!!!

 

Dilatative Kardiomyopathie (DCM)

Definition:

Als Kardiomyopathien (CM) werden alle Erkrankungen des Herzmuskels bezeichnet, wenn diese mit einer Funktionsstörung des Herzens einhergehen. Kardiomyopathien werden in 5 verschiedene Klassen eingeteilt:

1.        

Dilatative Kardiomyopathie

DCM

2.      

Hypertrophische Kardiomyopathie

HCM

3.      

Restriktive (obliterative) Kardiomyopathie

RCM (OCM)

4.      

Arryhthmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie

ARVCM

5.      

Sonstige nicht klassifizierbare Kardiomyopathie

NKCM

Aus Gründen der Auftretenshäufigkeit werden wir im folgenden jedoch ausschließlich auf die unter 1. genannte, dilatative Kardiomyopathie, eingehen:

Entstehung

Die Gründe für die Entstehung selber sind noch weitgehend unbekannt. Aus unserer Erfahrung und den Studien, die wir bisher darüber gelesen haben, lassen sich jedoch 2 Entstehungsarten erkennen:

  1. Die DCM wurde durch die nachfolgend aufgeführten Ursachen erworben (ist also NICHT genetisch bedingt):

 
Infektionskrankheiten (besonders solche, die mit sehr hohem Fieber einhergehen, Katzenseuche/Parvovirose, etc.)
 
Stoffwechselstörungen
 
Zellgifte (Zytostatika, Thallium, Blei, etc.)
 
Mangelzustände (ernährungsbedingt: Magnesiummangel, Taurinmangel, etc.)

 

  1. Die DCM wurde durch die nachfolgend aufgeführten Ursachen erworben (ist also NICHT genetisch bedingt):

Genetisch bedingte (Prä-)Dispositionen

Dieser Punkt ist immer wieder strittig, verfolgt man jedoch – über Jahre hinweg – Linien, in denen DCM aufgetreten ist, kann man feststellen, daß hier sehr wohl Genetik, bzw. die Ahnen der jeweils erkrankten Deutschen Dogge eine sehr bedeutende Rolle spielen, denn bei 20 % der an DCM erkrankten Deutschen Doggen/Hunden ist eine familiäre Häufung zu erkennen (die Prozentzahl, die meist im Zusammenhang mit erkrankten Deutschen Doggen genannt wird, liegt bei 7,1 %. Nur zum Vergleich: Beim Dobermann liegt dieser Prozentsatz bei 55,1 %!).

Auch scheint es – nach den Untersuchungsergebnissen - so zu sein, daß die DCM meist bei männlichen Hunden auftritt, denn bei 80 % der an DCM erkrankten Hunde handelt es sich um Rüden (wir waren sehr erstaunt, diese Zahl zu lesen, da wir ähnliche Erfahrungen gemacht haben, denn tatsächlich hatten wir bis zum heutigen Tage keine einzige Doggenhündin, die an DCM erkrankt ist).

Diagnose

Folgende Untersuchungsmethoden können – zur Diagnosefindung - angewandt werden:

 
Klinische Untersuchung:

Bereits hier fallen oft Herzgeräusche, ein schwacher Puls mit Pulsdefizit, blasse Schleimhäute, Gewichtsverlust einhergehend mit Verlust an Muskelmasse, etc. auf

 

 

 
Röntgen

Bei Deutschen Doggen mit DCM läßt sich vor allem im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit oft eine Herzvergrößerung, meist in Verbindung mit einem vergrößerten linken Herzvorhof und gestauten Pulmonalvenen (Lungenvenen, die das arterialisierte Blut aus den Lungen heraus zum linken Herzvorhof führen) diagnostizieren. Weitere Stauungserscheinungen, wie Lungenödeme und seltener Ergüsse im Brustfell oder Wassersucht, finden sich ebenfalls. Diese Symptome sind aber oft erst im Spätstadium der Erkrankung zu sehen. Die im Röntgen erkannten Befunde sind nicht unbedingt spezifisch für eine DCM

 

 

 
EKG Generell kann man sagen, daß das EKG eine beschränkte Aussagekraft in Bezug auf die Diagnose der DCM besitzt, da es keine spezifischen Veränderungen bei dieser Erkrankung gibt. Seine Bedeutung liegt in der Erkennung von Arrhythmien, welche die DCM oft begleiten. Die am häufigsten diagnostizierte Rhythmusstörung ist das Vorhofflimmern, sowie das Auftreten von ventrikulären Extrasystolen.
 

 

 
Holter-EKG

Eine besondere Möglichkeit der Herzrhythmusüberwachung stellt das sog. 24-Stunden-EKG (Holter-EKG) dar. Dieses ermöglicht die Überwachung des Herzrhythmus’ über einen Zeitraum von 24 Stunden oder auch länger. Das Gerät wird direkt auf dem Rücken des Hundes befestigt, so daß die Deutsche Dogge damit nach Hause gehen kann. Diese Art der Diagnostik wird zum einen bei der Frühdiagnostik bestimmter Herzerkrankungen, wie der Kardiomyopathie oder bei unklaren Fällen, bei denen Herzrhythmusstörungen vermutet werden, eingesetzt. Bei den betroffenen Hunderassen sind ventrikuläre Tachyarrhythmien (schnelle Störung der regelmäßigen Herzschlagfolge) die häufigsten Abweichungen. Ein herkömmliches EKG erlaubt nur die Rhythmuskontrolle über einen eng begrenzten Zeitraum. Arrhythmien müssen aber nicht zu jeder Zeit nachweisbar sein, deshalb ist es z. B. möglich, daß die Deutsche Dogge an einer Herzrhythmusstörung leidet, diese aber während der Durchführung eines normalen EKGs nicht sichtbar wird

 

 

 
Herzultraschall

Dies ist – um eine endgültige Diagnose stellen zu können – im Normalfall das Mittel der Wahl. Bei erkrankten Tieren fallen u. a. folgende Veränderungen auf:

è    Sehr großer Kammerdurchmesser im Verhältnis zu einer dünnwandigen linken Herzkammer

è    Großer linker (selten zusätzlich großer rechter) Vorhof

è    Schließungsschwäche der Herzklappen

è    Verminderte Bewegungsschwingung von Herzwandabschnitten

 

Hinweis:

Im Zusammenhang mit Diagnostik möchten wir nicht unerwähnt lassen, daß es leider auch viele Fehldiagnosen in diesem Zusammenhang gibt. Wir haben schon einige Deutsche Doggen übernommen, bei denen die Tierärzte der Vorbesitzer eine Herzerkrankung – meist DCM - diagnostiziert hatten. Dies entsprach jedoch in den angesprochenen Fällen zum Glück meist nicht den Tatsachen, hier waren die Tierärzte schlichtweg nicht mit den Dimensionen eines Doggenherzens vertraut!!! Es ist also wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen, der sich auch mit erkrankten Giganten auskennt, um zu vermeiden, daß eigentlich gesunden Hunden solch starke Herzmedikamente verabreicht werden!! Was dies für Folgen haben kann, bzw. hat, brauchen wir hier bestimmt nicht auszuführen.

Auswirkungen:

Wird DCM diagnostiziert, bedeutet dies, daß es sich um eine Erkrankung des Herzmuskels handelt, einhergehend damit, daß die vom Herzmuskel gebildete Hauptkammer erweitert ist (Erweiterung = Dilatation). Zudem ist der Herzmuskel nur vermindert in der Lage, sich zusammenzuziehen. Dadurch, daß der Herzmuskel geschwächt und nicht voll leistungsfähig ist, wird in die großen Gefäße weniger Blut aus den Herzkammern gepumpt als normal, was zur Folge hat, daß (nach Beendigung der Kontraktionsphase) immer eine größere Blutmenge in den Herzkammern verbleibt. Da der geschwächte Herzmuskel diesem Anstieg der Blutmenge in den Herzkammern nicht gewachsen ist, kommt es zur sogenannten Dilatation (= Erweiterung) der Herzkammern. Die Dilatation kann sich auf beide Herzkammern in unterschiedlicher Ausprägung auswirken. Oft kann man bei derart erkrankten Deutschen Doggen beobachten, daß es – um die geringe Effizienz des Herzschlages auszugleichen – zu einem Anstieg der Herzfrequenz kommt, d. h, der Herzschlag pro Minute erhöht sich.

Sind die Herzkammern unnatürlich erweitert, kommt es zudem zu einer Funktionsstörung der Herzklappen, welche die Kammern von den Vorkammern trennen. Dies bedeutet, daß die Herzklappen – während das Herz sich zusammenzieht – nicht mehr richtig schließen, so daß Blut in die Vorkammern zurückfließt, was wiederum zur Folge hat, daß auch das Volumen in den Vorkammern ansteigt und dadurch auch diese unnatürlich erweitert werden. 

Als Folge davon kommt es dazu, daß 

è    das Blut in den Gefäßen, die das Blut zum Herzen transportieren, einen Rückstau erzeugt

è     sich Gewebsflüssigkeit in der Lunge und/oder in den Organen des Bauchraums ansammelt

è    Ergüsse in der Brust- und/oder Bauchhöhle entstehen.

è     sich im Verlauf der Erkrankung eine Linksherzschwäche entwickelt

è     sich (in späteren Stadien) dann auch eine Rechtsherzschwäche sowie Herzrhythmusstörungen ergeben

Weitere zu beobachtende Symptome können sein:

è    Husten 

è    beschleunigte Atmung bis hin zur Atemnot unter Belastung

è    beschleunigte Herzfrequenz, Herzrhythmusstörungen

è    nächtliche Unruhe

è    anfallartiges Umfallen (bis hin zu Ohnmachtsanfällen, bei denen der Hund tatsächlich völlig weggetreten ist und – kommt er wieder zu sich – in den ersten Minuten meist völlig orientierungslos ist)

è    gespannter Bauch

è    verminderter Appetit

è    Gewichtsverlust und Lethargie

Behandlung

Diese Erkrankung kann nur medikamentös behandelt werden. Im besten Fall befindet sich die Deutsche Dogge im Frühstadium der Erkrankung, so daß die Gabe der Medikamente das Entstehen der Funktionsstörungen verhindert. Meist jedoch wird die Erkrankung nicht im Frühstadium erkannt, so daß die Medikamentengabe das Fortschreiten der Funktionsstörung nur noch verlangsamen kann, da eine Rückbildung der bereits entstandenen Schäden leider nicht möglich ist. Aber auch in dem Fall, daß die DCM bereits fortgeschritten ist, ist es – mit geeigneten Medikamenten – möglich, die Symptome zu mildern, der erkrankten Deutschen Dogge so mehr Lebensqualität zu gewährleisten und manchmal auch die Überlebenschancen zu verbessern.

Im Normalfall soll mit der Therapie folgendes erreicht werden:

è    Der Volumendurchfluß, welcher pro Minute durch das Herz gepumpt wird, soll verbessert werden

è    Der Druck des Blutes, welches durch die Venen zum Herzen zurückfließt, soll verringert werden

è    Erkennung und Kontrolle von Arrhytmien (Störung der regelmäßigen Herzschlagfolge, Erregungsbildungs- und Erregungsleitungsstörungen)

è    Verbesserung der Sauerstoffversorgung

è    Minimierung des Blutes, welches durch die undichte Klappe ins Herz zurückfließt 

Da bei der Aufstellung eines Therapieplanes diverse Faktoren zu beachten sind (Stadium und Schweregrad der Erkrankung, Alter und sonstige körperliche Konstitution der Deutschen Dogge, Gewicht, eventuell vorliegende sonstige Erkrankungen/Allergien, etc.), werden/sollten die Medikamente/Dosierungen – vom Tierarzt, nach erfolgten Untersuchungen – immer individuell angepaßt werden.

Herzerkrankungen werden – dem entsprechenden Ausprägungsgrad nach – in 4 verschiedene Stufen eingeteilt, was unterschiedliche Medikamentengaben zur Folge hat:

 

1. Grad

Hier reicht meist die Gabe von ACE-Hemmern aus. Zusätzlich können diese auch noch mit homöopatischen Mitteln wie Crataegus und/oder Cactus kombiniert werden. 

2. Grad

Meist werden hier ACE-Hemmer mit digitalishaltigen Präparaten kombiniert.

3. Grad

Hier werden zu den Medikamenten des 2. Grades meist noch Diuretika eingesetzt.

4. Grad



Hier werden zu den Medikamenten des 3. Grades meist noch Beruhigungsmittel, wie Beta-Blocker o. ä. verabreicht, da es für den Hund (lebens-)gefährlich sein kann, wenn er (sein Herz) in Streß gerät. Auch können zudem noch sogenannte Calciumblocker eingesetzt werden (sie verringern den Einstrom von Calcium-Ionen in das Innere der Muskelzelle)

Die Medikamente, die zur Behandlung der DCM eingesetzt werden, kann man in 3 Klassen unterteilen:

1. Digitalishaltige Präparate (beinhalten Fingerhut)

Durch Gabe derartiger Präparate kann man die Kontraktionsfähigkeit des Herzmuskels sowie das Herzminutenvolumen steigern. Zusätzlich wird die Herzfrequenz in Ruhephasen gesenkt. 

Hinweis:

Ist die Dosierung individuell und gut eingestellt, bringt der Einsatz solcher Medikamente einen sehr guten Erfolg. Da die Nebenwirkungen (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Lustlosigkeit, Appetitlosigkeit) jedoch – bei nicht gut eingestellter Dosis – enorm und sogar lebensverkürzend/toxisch sein können, muß der Hund sehr genau beobachtet und so genau wie möglich eingestellt werden. Sollten Sie negative Veränderungen bemerken, sollten Sie die Dosierung unbedingt so schnell wie möglich vom Tierarzt – durch eine entsprechende Untersuchung - überprüfen lassen!

2. Diuretika

Bei den Diuretika handelt es sich um sogenannte Entwässerungsmittel. Wie oben beschrieben, kommt es bei an DCM erkrankten Deutschen Doggen/Hunden oft – dadurch, daß sich Gewebsflüssigkeit in der Lunge und/oder in Organen des Bauchraums ansammelt – dazu, daß der Hund röchelt oder/und hustet. Dadurch, daß mittels Entwässerungsmitteln die Harnproduktion in der Niere gesteigert wird, kommt es zu einer vermehrten Flüssigkeitsausscheidung, was wiederum dazu führt, daß das Gesamtflüssigkeitsvolumen und somit die Vorlast auf das Herz verringert werden.

Hinweis:

Werden Entwässerungsmittel verabreicht, kommt es nicht nur dazu, daß vermehrt Flüssigkeiten ausgeschieden werden, sondern auch für den Körper wichtige Mineralien etc. werden vermehrt ausgeschieden. Bitte fragen Sie Ihren Tierarzt danach, was hier zu tun ist, um zu vermeiden, daß sich dadurch Mangelerscheinungen einstellen können!

3. Pimobendanhaltige Präparate

Das Medikament, was in diesem Zusammenhang seit einiger meist verabreicht wird, heißt Vetmedin. Dieses Medikament erzielt sehr gute Erfolge, wenn eine Kontraktionsschwäche des Herzmuskels – z. B. bedingt durch eine dilatative Kardiomyopathie – vorliegt, da es stark gefäßerweiternd wirkt. Aus eigener Erfahrung können wir sagen, daß es bei den Deutschen Doggen, bei denen wir es eingesetzt haben, sehr effektiv war, da es sowohl herzstärkend wirkt (wie die o. g. digitalishaltigen Präparate) als auch gefäßerweiternd (wie die o. g. ACE-Hemmer). Die Nebenwirkungen, die wir beobachten konnten, standen in keinem Verhältnis zu den positiven Effekten, die erzielt werden konnten. 

Hinweis:

Vetmedin sollte NICHT angewendet werden, wenn

è    Ihre Deutsche Dogge unter einer genetisch bedingten Erkrankung des Herzmuskels, bei der die Wand bzw. die Muskulatur der linken Herzkammer verdickt ist (auch bekannt als  hypertrophische Kardiomyopathie oder HCM), leidet

è    bei Ihrer Deutschen Dogge z. B Verengungen in den Blutgefäßen vorliegen, wodurch die Herzleistung nicht gesteigert werden kann

4. ACE-Hemmer

Diese dienen dazu, die Blutgefäße zu erweitern, das Herzminutenvolumen zu steigern, sowie den Gefäßwiderstand zu verringern, wodurch das Herz entlastet wird. ACE sorgt u. a. auch dafür, daß die Gefäße verengt werden, wenn die Pumpleistung des Herzens nachläßt, was – Studien zufolge – die Überlebensdauer der beobachteten Hunde deutlich verlängert hat. Auch hat man beobachten können, daß – durch die Gabe von ACE-Hemmern – die Ausscheidung von Wasser und Salzen vermindert wird. Dies hat zur Folge, daß sich die Blutmenge erhöht und somit der Blutdruck steigt.

Hinweis:

Um die positiven Effekte, wie eine Verbesserung der Lebensqualität (die Hunde sind z. B. meist deutlich belastbarer) und die Verlängerung des Lebens erzielen zu können, muß auch diese Dosis sehr genau eingestellt und der Hund genau beobachtet werden, um – im Falle von negativen Veränderungen – die Dosis beim Tierarzt überprüfen zu lassen. Am effektivsten scheint es zu sein, nicht – sozusagen von jetzt auf gleich – die volle, vom Tierarzt ausgerechnete Dosis zu verabreichen, sondern die Gabe langsam zu steigern, bis man die empfohlene Menge erreicht hat.

Medikamentengabe / Dosierung

Bei der dilatativen Kardiomyopathie handelt es sich leider um eine Herzerkrankung, die man sehr ernst nehmen muß, da sie – je nach Schweregrad – einen enormen Einfluß sowohl auf die Lebensqualität als leider auch auf die Lebenslänge des erkrankten Hundes hat. 

Unserer Erfahrung nach ist immer eine sehr individuelle Einstellung der Medikamente erforderlich, um ein positives Ergebnis zu erhalten. Hier kann es auch Rückschläge geben, weil z. B. die vom Tierarzt angenommene Menge/Dosierung zu hoch oder zu niedrig war. Unserer Meinung nach hängt ein Großteil des Erfolgs davon ab, daß Sie Ihre Deutsche Dogge sehr genau beobachten und die Medikamente entsprechend anpassen, denn Sie kennen Ihr Tier am besten und erleben hautnah mit, wie sich Ihr Hund bei welchen Medikamenten wann wie verhält. Der Tierarzt kann den Hund ja immer nur in dem Moment beurteilen, in dem er ihn zu Gesicht bekommt. 

Daher können die Dosierungen des Tierarztes immer nur Empfehlungen sein, die – auf dem Moment bezogen – richtig erscheinen. Zu den oben näher beschriebenen Faktoren, die bei der Medikamentierung zu beachten sind, kommen unserer Erfahrung nach jedoch noch Faktoren wie Hitze/Kälte, Gemütslage des erkrankten Hundes, etc. hinzu, die ebenfalls einen entscheidenden Einfluß auf die Medikamentendosis haben. 

Wir haben die Erfahrung gemacht, daß ein Ausprobieren nötig ist, auch, wenn dies nicht immer ganz ungefährlich ist, aber eine andere Lösung gibt es leider nicht (wir haben bisher zumindest keine andere Lösung, um die für das jeweilige Tier optimale Dosierung zu finden, gefunden). Hier heißt es dann immer – je nachdem, wie der Hund auf die Medikamente reagiert – entsprechend schnell zu handeln!

Damit möchten wir nicht sagen, daß Sie keinen Tierarzt brauchen und „wild herumprobieren“ sollen!!! Selbstverständlich müssen Sie unbedingt einen kompetenten Tierarzt an der Seite haben und diesem Ihren Hund regelmäßig vorstellen. Damit soll nur gesagt sein, daß man – wenn man seinen Hund kennt und diesen genau beobachtet – die Dosierung exakt auf den Hund einstellen und so einen enormen Erfolg erzielen kann!!!

Anmerkung:

Wir haben den an DCM erkrankten Hunden 1 – 2 x pro Woche (subkutan) eine Dosis Catosal gespritzt und haben damit beste Erfahrungen gemacht. Catosal enthält Vitamine und wirkt u. a. kreislaufstärkend, was nicht unwichtig ist, denn – wie ausführlich beschrieben – ist Aufregung für diese Hunde sehr gefährlich. Da Catosal brennt, achten Sie bitte darauf, daß sich – beim Spritzen - kein Tropfen der Flüssigkeit an der Kanüle befindet!

Prognose

Die beschriebenen Vorgänge können – je nach Schwere der Erkrankung – schneller verlaufen oder langsamer fortschreiten. Man kann hier keine Antwort auf die Frage geben, wie lange die Deutsche Dogge, bei der DCM diagnostiziert wurde, noch leben wird. Manchmal können dies Jahre sein, wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und bereits im Anfangsstadium behandelt wurde, die Medikamente sehr gut eingestellt sind, etc, manchmal kann es – nur wenige Stunden/Tage nach der Diagnose sein, daß – ist die Erkrankung bereits weit fortgeschritten und ist das Herz bereits stark geschädigt – der Hund verstirbt. 

Oft sterben die Hunde auch nicht an der eigentlichen Erkrankung, sondern z. B. an einer Infektion, die ein gesunder Hund ohne weiteres überstanden hätte. Eins ist jedoch den meisten Fällen von DCM gemein: Die Hunde haben leider eine verkürzte Lebenserwartung und fortgeschrittene DCM ist nicht heilbar; hier können – durch die Gabe der verschiedenen Medikamente - nur noch die damit einhergehenden Symptome abgemildert werden.

 

 

Zu folgenden Kapiteln finden Sie bereits diverse Auskünfte auf meiner Homepage:

Krankheiten Skelett

krankheiten_Sonstiges

Insektenstiche

Kastration +/-